Naturschutzgebiet Greutterwald Demo für die Sperrung des Vicinalwegs

Der Vicinalweg durch das Naturschutzgebiet Greutterwald ist morgens und abends für den motorisierten Verkehr freigegeben. Nun demonstrierten erneut Umweltschützer und Anwohner für eine komplette Sperrung des Sträßchens zwischen Stuttgart-Weilimdorf und Zuffenhausen.
Weilimdorf/Zuffenhausen - Schon seit langem fordern Anwohner und Naturschützer, den Vicinalweg zwischen Weilimdorf und Zuffenhausen komplett für den motorisierten Verkehr zu sperren. Bislang darf das Sträßchen durch das Naturschutzgebiet Greutterwald morgens und abends zu den Stoßzeiten befahren werden. Das hat die Stadt im Jahr 1963 mit der Zuffenhäuser SEL AG, heute Nokia, vereinbart. Nun, ein Jahr nach der ersten Kundgebung am Vicinalweg, haben der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und die Greutterwald-Initiative zu einer „Demonstration für mehr Naturschutz im Greutterwald“ am vergangenen Freitag aufgerufen.
„Wir wollen zeigen, dass wir weiter präsent sind und keinen Grund sehen, aufzugeben“, sagt Peter Berg von der Greutterwald-Initiative. So solle der öffentliche Druck auf die Firma Porsche, deren Mitarbeiter seiner Einschätzung nach den Weg hauptsächlich nutzen, sowie auf das Rathaus aufrechterhalten werden. Mehrfach haben auch schon der Weilimdorfer Bezirksbeirat und der Gemeinderat die Sperrung des Wegs beantragt. Im April teilte Oberbürgermeister Fritz Kuhn mit, man wolle zunächst ein artenschutzrechtliches Gutachten abwarten, ehe man den Vicinalweg zu Gunsten des Naturschutzes sperre. Dieses Gutachten liege im Juli 2016 vor.
Im Naturschutzgebiet leben streng geschützte Springfrösche
Tatsächlich gibt es dieses Gutachten mittlerweile. Es ist zwar noch nicht öffentlich, BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer konnte aber schon einen Blick darauf werfen. Demnach leben in dem Waldgebiet zwischen Weilimdorf und Zuffenhausen Springfrösche, eine streng geschützte Tierart. „Im Gutachten steht die Empfehlung drin, die Straße wegen dieser Tierart zuzumachen“, sagt Pfeifer. Die wechselwarmen Tiere würden auf dem Weg zu den Laichgebieten und zurück auf dem Asphalt pausieren, um die Abwärme des Asphalts zu nutzen. 2001 habe es bereits eine Kartierung des Gebiets gegeben, da sei der Springfroschbestand noch dreimal so hoch gewesen, wie heute, sagt Pfeifer. Er sieht daher Gefahr im Verzug: „Jetzt noch einmal eine Wanderungsperiode abzuwarten, wäre unverantwortlich. Man muss die Straße möglichst schnell schließen, am besten schon zum 1. Januar.“
Pfeifer verweist auch auf die Verhältnismäßigkeit: Täglich würden rund 150 Autos die Strecke in jede Richtung befahren, das könne bei den mehr als 5000 Stellplätzen, die Porsche in Zuffenhausen habe, kaum relevant sein. Für die Springfrösche hingegen sei diese Zahl bestandsgefährdend. Die Tiere sterben nicht nur, wenn sie unter die Reifen geraten, erklärt der Biologe, sondern auch dann, wenn ein Auto über sie hinwegfährt: „Die Luft zwischen Fahrbahndecke und Unterboden des Autos wird so stark komprimiert, dass den Tieren das Trommelfell platzt und sie daran zugrunde gehen.“ Und je schneller die Autos fahren, desto höher sei dieser Druck.
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