Das neue Wohngebiet im Norden Kornwestheims soll laut den Städteplanern möglichst autofrei werden. Auch an Parkplätzen für Anwohner wird gespart.

Zwischen 180 und 195 neue Wohnungen sollen in den kommenden Jahren auf einer Ackerfläche nördlich der Kornwestheimer Zügelstraße entstehen. Das Planungsbüro, das vor gut einem Jahr mit seinem Entwurf überzeugen konnte, hat nun seine Pläne überarbeitet und Details für das Neubaugebiet präsentiert. So wurden etwa einige Häuser auf dem Papier schon mal mit zusätzlichen Etagen bestückt und das einzig geplante Doppelhaus wurde durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt. Auf diese Weise wollen die Planer noch mehr Wohnraum schaffen.

 

Mit dem Neubaugebiet „Nördlich Zügelstraße“ vergrößert sich Kornwestheim deutlich in Richtung Ludwigsburg. Nicht nur Wohnungen und Häuser sind dort geplant, sondern auch Seniorenwohnungen und eine Kindertagesstätte. Eigentümer der rund 2,3  Hektar großen Fläche ist die Stadt Kornwestheim. Hinzu kommt noch das private Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Müller, auf dem ebenfalls Wohnungen geplant sind. Der Erste Bürgermeister Daniel Güthler geht davon aus, dass die Bagger in etwa zwei Jahren an der Zügelstraße anrücken.

Viele Wohnformen vereint

Städteplanerisch betreut wird das Projekt von dem Stuttgarter Büro Becker+Haindl. Dessen Entwurf ist flexibel gehalten was die Wohnformen und Grundrisse angeht. Es soll dort künftig sowohl Reihenhäuser wie auch Maisonette- und Geschosswohnungen geben. 16 Wohneinheiten sind speziell für Senioren angedacht. Alle Hausdächer werden nach derzeitigem Planungsstand begrünt.

Erschlossen wird das neue Quartier ausschließlich über die Zügelstraße. Das heißt: Mit dem Auto kommen die Bewohner und Besucher nur auf diesem Weg ins das Wohngebiet hinein und können nur noch bis zur Hausnummer 35 vorfahren. Dann endet die Straße und führt in die neue Tiefgarage. Geparkt wird nämlich in dem Neubaugebiet unterirdisch. 174 bis 205 Parkflächen sind dort laut den Planern möglich – ein Stellplatz pro Wohnung plus zusätzliche Parkplätze für die Kita und für Besucher. Außerdem soll es auch zwei Carsharing-Plätze geben.

Breitere Straße und Gehwege

Damit die Zügelstraße also mehr Verkehr verkraftet, wird sie im Zuge des Projekts ausgebaut. Geplant ist, die Fahrbahn auf 4,75 Meter zu verbreitern, auf beiden Seiten wird der Gehweg zwei Meter breit. Außerdem sind an der Straßenseite zum Neubau hin Bäume sowie ein zwei Meter breiter Parkstreifen geplant.

Ab der Zügelstraße 35 in Richtung der ehemaligen Gärtnerei Müller dürfen künftig nur noch Einsatz- und Müllfahrzeuge fahren. So wollen die Planer das neue Quartier möglichst autofrei halten. Auch Behindertenparkplätze sind in der Tiefgarage und nicht oberirdisch angesiedelt.

Zentraler Punkt des Neubaugebiets soll indes der Quartiersplatz sein. Dort sollen Bäume gepflanzt und Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Angrenzend an die Kita soll es außerdem auch eine Mobilitätsstation mit einem E-Lastenrad und Pedelecs geben.

Für die Mobilität der Anwohner denken die Planer und die Stadtverwaltung zudem darüber nach, an der Ludwigsburger Straße außerorts eine Bushaltestelle anzubieten. So wäre das Gebiet an die Linie 415 angebunden. Damit würde einhergehen, dass auf der Straße das Tempo von aktuell 70 Kilometern pro Stunde herabgesetzt werden müsste. „Die derzeitigen Anwohner wären darüber wahrscheinlich nicht unfroh“, sagt Daniel Güthler. Das Regierungspräsidium prüft, ob die Einrichtung einer solchen Bushaltestelle auf der Fahrbahn möglich wäre.