Mehr Zonen im Stuttgarter Parkraum-Management Ein kleiner Schritt zur neuen Mobilität

Im Stuttgarter Westen gilt das Parkraummanagement seit 2011. Foto: PPfotodesign/Leif Piechowski

Die Parkraumbewirtschaftung ist in einigen Stadtbezirken im Sinne der Anwohner. In Richtung neuer Mobilität ist es aber nur ein erster kleiner Schritt, meint Armin Friedl.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - In einer Stadt, in der nach wie vor jedes Jahr mehr Fahrzeuge neu angemeldet denn abgemeldet werden, ist Parkraummanagement in einigen Stadtteilen schlicht notwendig und im Sinne der Anwohner. Freunde macht man sich mit solchen Regelungen freilich kaum. Wer davon profitiert, genießt im Stillen. Denn da gibt es ja immer noch die Befürchtung, das Ganze sei vor allem eine gute Gelegenheit zum Abkassieren. Daher ist es sehr wichtig, dass die Entwicklung vor und nach der Einführung auch straßengenau beobachtet wird. Was für die eine Hausreihe ein Segen ist, kann für die Parallelstraße ein Fluch sein. Ein großer Wurf ist das Parkraummanagement deshalb aber nicht, es ist ein erstes, kleines Pflaster auf eine große, klaffende Wunde.

 

Über das Jahr 2030 hinaus gedacht

Denn die Herausforderungen, die in Sachen Mobilität schon seit vielen Jahren nicht angegangen werden, sind viel größer. Da geht es nicht nur um die Themen Feinstaub, Diesel, Elektro- oder Wasserstoffmobilität. Karosse bleibt Karosse, egal welcher Antrieb drinsteckt. Und die braucht ihren Platz. Und den gibt es nach wie vor noch am ehesten im öffentlichen Raum, sprich: am Straßenrand.

Verkehrsplanerisch denkt die Stadt bis 2030 voraus, will bis dahin unter anderem erreichen, dass 20 Prozent weniger Autos mit konventionellem Antrieb unterwegs sind und 50 Prozent weniger Verkehr auf der Konrad-Adenauer-Straße. Der Bürger muss und soll dabei aber so mobil bleiben wie heute. Das verlangt nach neuen, umfassenden Verkehrslösungen. Das Parkraummanagement ist dazu ein kleiner, aber notwendiger Schritt.

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