Nicht nur Polizeibeamte haben bei „Project Gecko“ für den Einsatz trainiert. Die Notwendigkeit solcher externer Kurse bestreitet das Innenministerium nach wie vor. Den Firmenchef hat auch Israel im Blick.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Nicht nur Polizeibeamte aus dem Land, auch Verfassungsschützer haben an Kursen der privaten Firma „Project Gecko“ teilgenommen. Drei Beamte des Landesamts für Verfassungsschutz hätten dort einmalig ein Training für Selbstverteidigung absolviert. Dies berichtete das Innenministerium von Thomas Strobl (CDU) auf Fragen unserer Zeitung. In einer Antwort an die Landtags-SPD war dies noch nicht erwähnt worden, weil die Fraktion nicht explizit danach gefragt hatte. Laut dem Ministerium erfolgte die Teilnahme privat und auf eigene Kosten, dienstliche Gegenstände seien nicht verwendet worden. Die von einem israelischen Ex-Militär geführte Trainingsfirma mit Sitz in Niedersachsen war in die Schlagzeilen geraten, weil bei der Polizei disziplinarische und strafrechtliche Ermittlungen gegen Teilnehmer von Einsatzkursen laufen. Freiburger Beamte sollen dabei regelwidrig Uniformteile und einen Diensthund verwendet sowie Diensträume genutzt haben. Eine Umfrage des Landespolizeipräsidiums im Innenressort hatte ergeben, dass auch Polizisten aus anderen Dienststellen im Südwesten bei „Project Gecko“ trainierten. Dies sei nicht zu beanstanden, wenn es rein privat erfolge, hieß es. Dienstlich erforderlich sei die Fortbildung auf eigene Faust jedoch nicht, in der offiziellen Ausbildung gebe es keine Defizite.