Was genau passiert während der Fastenzeit? Weshalb wird überhaupt gefastet? Und: wann ist in diesem Jahr das Zuckerfest? Fragen und Antworten zum muslimischen Fastenmonat Ramadan.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Viele Muslime fasten derzeit. Der rund vierwöchige Ramadan hat Anfang der Woche begonnen. Während dieser Zeit sind Gläubige gehalten, tagsüber auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex zu verzichten. Erst am Abend, wenn die Sonne untergeht, endet das Fasten traditionell mit einer Dattel und einem Schluck Wasser.

 

Das Fastenbrechen nennt sich Iftar. Nach dem Ramadan steht das Fest des Fastenbrechens an, auch Zuckerfest genannt. Wir haben wichtige Fragen zu dem Thema zusammengefasst:

Wann ist der Ramadan?

Der Ramadan ist immer im neunten Monat im islamischen Mondkalender. Weil sich dieser jährlich verschiebt, gibt es auch kein festes Datum. Der Ramadan verschiebt sich nach Angaben des Verbands der Islamischen Kulturzentren pro Jahr um elf Tage. Das bedeutet auch, dass der Fastenmonat auch innerhalbe der Jahreszeiten „wandert“.

In diesem Jahr beginnt Ramadan um den 10. März herum. Der offizielle Beginn hängt regional von der Sichtbarkeit der zunehmenden Mondsichel ab. Aufgrund verschiedener Berechnungsgrundlagen kann das Datum um einen Tag variieren. Wie lange täglich gefastet wird, ist ebenfalls unterschiedlich. Maßgeblich sind nicht festgelegte Uhrzeiten, sondern jeweils der Beginn der Morgendämmerung und der Sonnenuntergang. 

Warum gibt es den Ramadan?

Der Fastenmonat ist eine der fünf Glaubenssäulen im Islam – es gilt als „göttliches Gebot“. Währenddessen sollen sich Muslime intensiv mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Das Fasten soll unter anderem zu Dankbarkeit und mehr Empathie mit Bedürftigen beitragen. Es sollen Solidarität und Barmherzigkeit mit Menschen entstehen, die nicht freiwillig auf etwas verzichten. Die Almosengabe ist eine weitere der fünf Säulen des Islam und während des Ramadan besonders bedeutsam. 

Ist der Ramadan ausschließlich für Muslime?

Nein, auch nicht muslimische Menschen dürfen zum Beispiel am Fastenbrechen teilnehmen oder an Veranstaltungen, die es häufig im Zusammenhang mit dem Fastenmonat gibt. Zum Teil öffnen Moscheen ihre Türen für neugierige Nicht-Muslime.

Müssen alle Muslime fasten?

Nein. Schwangere Frauen und stillende Mütter sind vom Fastengebot während des Ramadans ausgenommen. Auch alte und kranke Menschen sollten nicht daran teilnehmen. Menstruierende Frauen sind ebenfalls ausgenommen. Kinder dürfen fasten, wenn sie wollen, müssen es aber nicht. Ihnen wird empfohlen, nur wenige Stunden zu fasten und sich mit dem Alter zu steigern. 

Wann ist das Zuckerfest?

Nach dem Fasten ist vor dem Fest: Nachdem der Ramadam am 9. April endet, beginnt am nächsten Tag das sogenannte Zuckerfest (arabisch: Eid al-Fitr). Das Zuckerfest findet in diesem Jahr also am 10. April statt. Es dauert drei Tage lang und wird mit viel Essen, Familie, Freunden und Nachbarn gefeiert. Vor allem muslimische Kinder profitieren von den Feierlichkeiten, denn sie bekommen Geschenke und Süßigkeiten überreicht. Daher hat das Zuckerfest auch seinen Namen.