Rund 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler starteten am 11. September ins neue Schuljahr. Auch an der Schickhardt-Gemeinschaftsschule in Stuttgart wird wieder gelernt und gelebt.

Familie/Bildung/Soziales: Lisa Welzhofer (wel)

„Die Ferien haben gefühlt nur zwei Tage gedauert!“, sagt Derjana (11). Kein Wunder: Dreieinhalb Wochen in Bosnien zu Besuch bei den Großeltern und ihrem Hund – da verfliegt die Zeit nur so. Wieder in die Schule zu gehen, darauf hatte die Stuttgarter Schülerin deshalb nicht so recht Lust. Wobei: Auf die Fächer Kunst und Sport und natürlich ihre Freunde freut sich die Sechstklässlerin nun, am ersten Schultag, doch.

 

Tausende Schüler starteten am 11. September in Stuttgart in ein neues Schuljahr. Rund 1,5 Millionen waren es im ganzen Land. Auf dem Pausenhof der Stuttgarter Schickhardt-Gemeinschaftsschule, Standort Heusteig, stehen sie schon vor dem Schulbeginn um 8.30 Uhr zusammen. Wie waren die sechs letzten Wochen? Kommen neue Schüler in die Klasse? Welche Lehrer haben wir? Das sind Themen.

Ankommen und Einüben

Die Kopfhörer verschwinden im schwarzen Rucksack, das Träger-Top wird noch einmal zurechtgezuppelt, dann geht es ins Schulgebäude, dessen Gänge sich mit Lachen, Plappereien und dem Quietschen der Sneaker füllen. Ein Junge trägt eine Topfpflanze im Arm, die er über die Ferien am Leben gehalten hat.

In der ersten Schulwoche geht es erst mal ums Ankommen und Einüben, sagt Sascha Müller, Abteilungsleitung Oberstufe. Darum, sich wieder an die Schule zu gewöhnen. Deshalb ist die Unterrichtszeit in den ersten Tagen verkürzt, die Schüler verbringen die Zeit mit den Klassenlehrkräften. Es wird teils gemeinsam gefrühstückt, es gibt Kennenlernspiele, Projekttage und Infos zum Schuljahr. Wichtig sei, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, sich zu organisieren und die Techniken an der Gemeinschaftsschule einüben, sagt Schulleiterin Sandra Vöhringer.

Jeder Fünftklässler hat einen älteren Buddy

Zum Beispiel wie man das Lerntagebuch „Schickbook“ ausfüllt. Außerdem gibt es eine Neuerung an der Schule: Jeder Fünfts- und Sechstklässler bekommt einen Buddy, also einen Schüler aus der zehnten oder elften Klasse, zugeteilt. Fällt bei den Kleineren im Schuljahr mal Unterricht aus, werden sie von ihre Buddys betreut. „Das fördert die Gemeinschaft und das Verantwortungsbewusstsein“, sagt Sandra Vöhringer. Und dem Kollegium helfe es, Personalausfälle zu überstehen.

Die fünften Klassen starten am 12. September ins Schuljahr: 96 Kinder in vier Klassen. Mehr als in den Jahren zuvor, sagt Vöhringer. Viele Kinder aus der Ukraine sind darunter. Vöhringer rechnet damit, dass es noch mehr werden. „Wir hören von vielen Familien, dass sie nun doch planen, längerfristig in Deutschland zu bleiben“, sagt die Schulleiterin.

Sara freut sich auf die Pausen

In Zimmer 209 ist die sechste Klasse schon ins neue Jahr gestartet. Mateo (11) freut sich, er hat die Schule schon ein bisschen vermisst. Mathe vor allem und Sport. Drei Wochen war er in Kroatien im Urlaub, jeden zweiten Tag ist er dort sechs Kilometer gejoggt – als Training für sein großes Hobby: Fußball. Alex (12) hingegen vermisst schon das Meer, wo er die Ferien verbracht hat, und Sara (11) findet die Aussicht auf jeden Tag Schule bis 15.45 Uhr jetzt schon anstrengend. Worauf sie sich deshalb besonders freut: Auf die Pausen – und auf die nächsten Ferien.