Die Feuerwehr spricht von einem dramatischen Einsatz: Ein Mädchen ist am Dienstag im Stadtteil Rot von einer Stadtbahn erfasst worden.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Ein schrecklicher Unfall vor den Augen zahlreicher Schulkinder: Ein zehn Jahre altes Mädchen ist am Dienstagmittag im Stadtteil Rot von einer Stadtbahn erfasst und lebensgefährlich verletzt worden. Nach Angaben der Polizei gingen um 13.15 Uhr zahlreiche Notrufe ein – am Anfang war sogar von zwei betroffenen Kindern die Rede. Zahlreiche Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst eilten an den Unfallort.

 

„Die Meldung von einem zweiten Kind hat sich dann aber nicht bestätigt“, sagt der Feuerwehrsprecher Daniel Anand. Man habe alles intensiv abgesucht, aber niemanden entdeckt. Es habe es sich aber auch so um einen dramatischen Einsatz gehandelt. Denn das zehnjährige Mädchen musste erst einmal vorsichtig unter der Bahn hervorgeholt werden. „Wir konnten es rasch befreien, und der Rettungsdienst konnte es zur medizinischen Versorgung in eine Kinderklinik bringen“, so Anand.

Nach zweitem Kind wird gesucht – zum Glück Fehlalarm

Der Unfall ereignete sich im Bereich der Stadtbahn-Haltestelle Fürfelder Straße, auf Höhe des Gymnasiums. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei soll die Zehnjährige „offenbar die rote Ampel nicht beachtet“ haben, als sie zunächst über die Fußgängerfurt der Haldenrainstraße lief und anschließend den Gleisübergang überqueren wollte. Dabei wurde die Schülerin von einer Stadtbahn der Linie U 7 erfasst, dessen 44-jähriger Fahrer stadteinwärts Richtung Kelterplatz unterwegs war und gerade in die Haltestelle einfahren wollte. Er erlitt einen Schock.

Der Gleisüberweg ist von der Schule her weder mit einem Geländer gesichert noch z-förmig angelegt. Mit Z-Überwegen sollen Fußgänger so gelotst werden, dass sie beim Überqueren in Richtung einer sich nähernden Bahn schauen. Offenbar hatte die Schülerin die aus ihrer Sicht von rechts kommende Stadtbahn nicht bemerkt. Die Fahrgäste der Stadtbahn kamen mit dem Schrecken davon. Drei Personen, darunter eine Rollstuhlfahrerin, mussten allerdings über eine Spezialtreppe aus der Stadtbahn gebracht werden. Die Haldenrainstraße musste zwischen der Schozacher und der Tapachstraße bis 14.50 Uhr gesperrt werden.

Notfallseelsorge im Einsatz, Ermittler suchen Zeugen

Ein Kriseninterventionsteam und Helfer der Notfallseelsorge kümmerten sich um Kinder und Erwachsene, die angesichts des schweren Unfalls psychologisch betreut werden mussten. Die Verkehrspolizei ermittelt nun den Unfallhergang. Dazu werden noch Zeugen gesucht, die sich über Telefon 07 11 / 89 90 - 41 00 melden können.