Das Stadtmuseum Stuttgart sammelt noch bis 5. Oktober Stuttgart-Bider. Sie sollen in den Grundstein des Stadtmuseums im Wilhelmspalais eingelassen werden. Schon 600 Motive für ein kleines Stück Ewigkeit sind eingegangen – und die Bilderauswahl überrascht.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Die neue Heimatliebe treibt aktuell dutzende Social-Media-Nutzer dazu an, Stuttgart-Fotos unter dem Hashtag #stgt2014 ins Netz zu stellen. Neben den Likes anderer Nutzer winkt ein ganz kleines Stück Ewigkeit: Das Stadtmuseum Stuttgart, das die Aktion gestartet hat, will alle #stgt2014-Fotos in Buchform in den Grundstein des Museums einlassen – auf dass sie in vielen Jahren von den Stuttgartern der Zukunft gesehen und hoffentlich für gut befunden werden.

 

Seit Ende Juli, als die Aktion über Social Media beworben wurde, gingen rund 600 Bilder unter dem Hashtag ein. Markus Speidel, der in verschiedenen sozialen Medien den Auftritt des Stadtmuseums managt und nach eigenen Angaben mit der Aktion bei den Museumsmachern „offene Türen eingerannt“ hat, spricht von einem „wahnsinnigen Run“. Zumal noch anderthalb Monate bleiben; alle Stuttgart-Bilder, die bis zum 5. Oktober unter #stgt2014 ihren Weg auf Instagram, Twitter, Facebook, Flickr, Tumblr oder Google Plus finden, kommen in den Grundstein des Stadtmuseums. Die Grundsteinlegung im Wilhelmspalais, das derzeit eine gewaltige Baustelle ist, soll am 4. November stattfinden.

Dieses virulente Stuttgart-Gefühl

Warum macht man bei so einer Aktion mit? „Es gibt gerade dieses virulente Stuttgart-Gefühl“, sagt Markus Speidel – also diese unter anderem in sozialen Medien ausgedrückte Sympathie für die Heimatstadt, die anderswo selbstverständlich ist, von den Stuttgartern aber offenbar gerade erst gelernt wird. „Die Leute lieben gerade ihre Stadt und wollen sie in Bildern zeigen“, glaubt Speidel.

Und welchen Blick werden die künftigen Stuttgarter auf das Stuttgart des Jahres 2014 bekommen? Speidel hat viele „klassische Motive, wie sie in Werbebroschüren abgedruckt werden könnten“ ausgemacht. Aber auch Verstörendes, die Schattenseiten der Großstadt. Und: relativ wenige Selfies.