Jüngst zeigte sich der Regierungschef in der Causa Strobl schlecht informiert – wenigstens sein Sprecher wusste vage Bescheid. Und half Winfried Kretschmann während einer laufenden Pressekonferenz aus der Misere.

Regierungssprecher sind eigentlich dafür geschaffen, zur Öffentlichkeit zu sprechen. Manchmal müssen sie aber auch ihrem Chef Dinge zuflüstern, von denen dieser nichts weiß. Arne Braun hatte jüngst einen solchen Noteinsatz. Ministerpräsident Winfried Kretschmann war während der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung nach einer Stellungnahme des Landesdatenschützers Stefan Brink gefragt worden. Auf Bitten der SPD-Landtagsfraktion hatte sich Brink der Frage genommen, ob Innenminister Thomas Strobl (CDU) recht tat, als er ein Anwaltsschreiben an die Presse durchstach. Die Sache war pikant, es ging um Ermittlungen gegen den Inspekteur der Landespolizei wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung.