Der Landesfischereiverband ruft am Samstag erstmals zum „Tag des Gewässers“ auf. Der Anglerverein Stuttgart-Möhringen macht mit und hat eine Putzete organisiert.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Die Zahlen sprechen für sich: Bei der letzten großen Putzete am Riedsee haben die Mitglieder des Möhringer Anglervereins drei Ampeln, vier Fahrräder, etliche Straßenschilder und Unmengen an Flaschen und Plastikmüll aus dem Wasser gezogen beziehungsweise am Ufer eingesammelt. Am Probstsee ist die Situation nicht besser. Auch für dieses Gewässer können die Angler einen traurigen Rekord nennen. „Dort sind wir bei einer Putzete mal auf 14 blaue Säcke voll Müll gekommen“, sagt Franco Agostini. Er ist seit Kurzem für die Öffentlichkeitsarbeit des Möhringer Anglervereins zuständig. Dieser hat die beiden großen Möhringer Seen gepachtet und ist damit ein Stück weit für diese verantwortlich. Für die Angler sind die Putzeten aber nicht nur eine lästige Pflicht, sondern auch eine Herzenangelegenheit. Denn sie wollen, dass es den Tieren dort gut geht. Aber: „Die Putzeten sind ein großer organisatorischer Aufwand“, betont Agostini. Denn nicht nur die ehrenamtlichen Helfer müssen gefunden werden. Zudem gelte es, die Container für den gesammelten Müll zu bestellen.

 

Plastikmüll ist eine Bedrohung

Am Samstag ist es nun wieder soweit. Die Mitglieder des Vereins treffen sich zur Putzete. Anlass ist der landesweite „Tag des Gewässers“, zu dem der Landesfischereiverband Baden-Württemberg (LFVBW) am 24. März erstmals aufruft. Es gehe um einen „wertvollen Beitrag zum Erhalt der intakten Natur und Umwelt“, heißt es in der Pressemitteilung. Und weiter steht dort: „Kaum eine Bedrohung ist heute so sichtbar wie die Belastung durch Plastikabfälle, und ein viel zu großer Teil davon gelangt über die Flüsse ins Meer. Die Angler reinigen die Ufer, kümmern sich um Landschaftspflege und Strukturverbesserungen am Gewässer, betreuen Biotope und unterstützen Wiederansiedlungsprojekte bedrohter oder örtlich ausgestorbener Fischarten, um nur einige Aktionen zu nennen.“

Im vergangenen Jahr seien die mehr als 75 000 Mitglieder der knapp 800 Fischereivereine im LFVBW mehr als 400 000 Stunden ehrenamtlich zum Wohle der Natur im Einsatz gewesen. Zusätzlich würden die Vereine jährlich etwa 3,25 Millionen Euro an Sachkosten für die Gewässerpflege ausgeben. „Diese Leistungen der Fischereivereine und ihrer Mitglieder bringen also einen volkswirtschaftlichen Nutzen in Millionenhöhe“, heißt es in der Pressemitteilung des LFVBW.