Im Studio-Theater ist ein Monolog mit biografischen Bezügen des mit dem Europäischen Theaterpreis ausgezeichneten Autors Wajdi Mouawad zu sehen. Die Zutaten: Spannung und Pathos.

Stuttgart - Wajdi Mouawad ist dem Stuttgarter Theaterpublikum ein Begriff: Mit seinem Stück „Vögel“ hat Burkhard C. Kosminski seine Intendanz in der Stadt eröffnet. Das Drama um die Lebenslügen einer deutsch-jüdischen Familie und die nicht heilende Wunde des Nahostkonflikts wurde ein Renner am Schauspiel – und nicht nur dort. Den Monolog „Im Herzen tickt eine Bombe“ hat der im Libanon aufgewachsene und heute in Frankreich lebende Mouawad lange vor den „Vögeln“ geschrieben. Es gibt durchaus Ähnlichkeiten: Im spannungsreichen Aufbau, in dem erst nach und nach die Traumata der Figuren enthüllt werden, im hohen Ton, der angeschlagen wird. Die tickende Bombe im Herzen wurde als szenische Lesung von Christof Küster im vergangenen Jahr anlässlich der Verleihung des Europäischen Dramatikerpreises an Mouawad erarbeitet. Jetzt hat Küster, der Leiter des Studio-Theaters, das Konzept ausgebaut und aus der Lesung eine Inszenierung gemacht.