Das Provisorium an der B 29 bleibt, bis der Bund über eine endgültige Lösung mit stabilen Häuschen entscheide. Für den FDP-Politiker Jochen Haußmann aus Kernen ist das „eine gute Zwischenlösung“.

Das große Vorbild befindet sich fünf Kilometer Luftlinie in nördlicher Richtung entfernt: Dort, an den B-14-Rastanlagen Korber Kopf und Sörenberg, stehen seit Juli 2021 feste Toilettenanlagen. Bei der öffentlichen Inbetriebnahme und dem seinerzeitigen ersten Test zeigten sich die angereisten Gäste wie der Staatssekretär Steffen Bilder (CDU) oder Rems-Murr-Landrat Richard Sigel zufrieden mit den 750 000 Euro teuren, schönen Neubauten, die bei der Verarbeitung dringender Bedürfnisse Erleichterung verschaffen.

 

Dreimonatiger Testbetrieb mit positivem Echo

Ganz so teuer sind die aktuellen Lösungen des „Pipi-Problems“ entlang der Schwester-Bundesstraße, der ebenfalls stark befahrenen und von vielen Lastwagen frequentierten B 29, nicht. Nachdem es zwischen Stuttgart und Schwäbisch Gmünd gar keine sanitären Einrichtungen gab und aufgrund der Kosten auch keine solide Lösung in Sicht schien, wurde auf Beschluss von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) im Juni ein dreimonatiger Testbetrieb gestartet – mit mobilen Toilettenanlagen. Auf den beiden Parkplätzen Hebsack und Endersbach/Beinstein wurden jeweils drei Plastikklos errichtet, inklusive Beleuchtung und Handreinigungsspender.

Mittlerweile liegt eine Zwischenbilanz vor. „Fürs Erste bleiben die provisorischen mobilen Klos stehen, und das Land wartet auf den Bund“, so ist der aktuelle Toilettenstand, den der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Schorndorf, Jochen Haußmann (FDP) aus Kernen, von Hermann übermittelt bekommen hat. Zu den Ergebnissen der parallel zum Versuchsbetrieb laufenden Umfrage sagt Hermann: „Diesbezüglich ist es erfreulich, dass über 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Evaluation zufrieden oder sehr zufrieden mit der Sauberkeit vor Ort sind. Auch wird der Bedarf nach einer WC-Anlage auf diesem Streckenabschnitt als sehr erforderlich angesehen.“ Als Resultat dieser Akzeptanz sagt das Verkehrsministerium gemeinsam mit dem Straßenbauamt Rems-Murr „den Fortbestand der mobilen Toilettenanlagen ohne qualitätssichernde Evaluation“ zu.

Echte Toilettenanlagen als Ziel

„Wenn die Menschen mit den mobilen Klos als Zwischenlösung zufrieden sind, dann bin ich das auch“, erklärt Jochen Haußmann. Wobei allerdings letztlich „echte Toilettenanlagen wie an der B 14 das Ziel sein müssen“. Nach Hermanns Auskunft ist aber in diesem Fall der Bund am Zug. Anfang August gab es ein Gespräch zwischen Landes- und Bundesverkehrsministerium.

Die endgültige Entscheidung aus Berlin über das weitere Vorgehen nach der Untersuchung erwartet Hermann in den kommenden Wochen. Das Stuttgarter Ministerium, versichert er, treibe jedenfalls den Bau von festen WC-Anlagen an der B 29 zwischen Waiblingen und Schwäbisch Gmünd weiter voran. Haußmanns Kommentar hierzu: „Wir nähern uns der Ziellinie.“