Trigema-Chef Wolfgang Grupp, der zum Jahreswechsel seine Firma an seine beiden Kinder übergibt, hat sich mit einer emotionalen Rede von seinen Beschäftigten verabschiedet und eine Sonderzahlung angekündigt.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Nach 54 Jahren als persönliche haftender Inhaber und Geschäftsführer hat sich Trigema-Chef Wolfgang Grupp (81) bei einer Weihnachtsansprache von seiner Betriebsfamilie verabschiedet und für die jahrelange Zusammenarbeit bedankt.

 

In einer emotionalen Rede ging er nochmals auf den anstehenden Generationswechsel ein. „Die Übergabe an die nächste Generation bedeutet für unsere Trigema-Betriebsfamilie, für unsere Kunden und Lieferanten, dass die Firmenphilosophie mit all den Werten, für die unser Familienunternehmen Trigema bisher stand, auch weiterhin die grundlegende Leitlinie der Geschäftsführung sein wird“, sagte Grupp am Stammsitz Burladingen.

Sein Sohn Wolfgang junior (32) wird ab Januar 2024 persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer, seine Tochter Bonita (34) Mitglied der Geschäftsführung, seine Frau Elisabeth (57) bleibt als Gesellschafterin im Unternehmen. Er sei sich sicher, dass seine Frau, seine Tochter und sein Sohn, die Geschäftsführung im Bewusstsein, dass sie damit auch die Verantwortung für die Mitarbeiter hätten, gerne übernehmen und mit Selbstverständlichkeit das, was er ihnen vorgelebt habe, weiter garantierten – nämlich die Sicherung der Arbeitsplätze.

1000 Euro Sonderzahlung

Für die Beschäftigten hatte Grupp nicht nur Dankesworte, sondern auch ein finanzielles Abschiedsgeschenk. „Ich danke Ihnen für die vielen Jahre und Jahrzehnte, die ich mit Ihnen zusammenarbeiten durfte und in denen Sie mich unterstützt haben. Als kleines Dankeschön darf ich jedem Vollzeitmitarbeiter, der mindestens ein volles Jahr bei uns beschäftigt ist, mit der nächsten Lohnabrechnung 1000 Euro zusätzlich überweisen“, sagte Grupp. Teilzeitkräfte bekommen das Geld anteilig, wer dieses Jahr erst eingestellt wurde und Lehrlinge erhalten 100 Euro.

Er werde sich mit dem zu Ende gehenden Jahr aus dem operativen Geschäft zurückziehen, sagte Grupp und bat darum, auch der nächsten Generation das Vertrauen zu schenken. „Ich werde auch weiter im Unternehmen sein, aber die Entscheidungen und die Verantwortung haben nun meine Frau und meine Kinder“, sagte Grupp.

Sein Sohn Wolfgang Grupp junior bedankte sich – auch im Namen seiner Mutter und seiner Schwester. „Zuallererst wollen Bonita und ich dir Papa danken, dass du uns das Vertrauen schenkst, dein Lebenswerk in unsere Hände zu legen“, sagte er. „Wir treten diese Aufgabe mit größtem Respekt aber auch großer Freude an.“

Man stehe vor spannenden Herausforderungen, aber er sei überzeugt, dass man mit Teamarbeit, Innovation und Entschlossenheit auch diese wie in den letzten Jahrzehnten gut meistern werde, so der künftige Trigema-Chef, der sich auch bei den Mitarbeitern für deren Vertrauen bedankte.