Für die Serie „Soko Stuttgart“ verwandelt sich der Kornwestheimer Hof in den Tatort eines Verbrechens. Wie aus einer Schmiede ein Hundehof wird. Ein Besuch bei den Dreharbeiten.

Ludwigsburg: Frank Ruppert (rup)

Es nieselt, ein kalter Wind weht bei 5 Grad Celsius – keine Situation, bei der man sich gerne auf den nassen Boden legt. Und doch legt sich ein Mann, dünn bekleidet, bereitwillig auf den Hof der Alten Hammerschmiede in Kornwestheim. Das macht er natürlich nicht einfach so. Er ist als Komparse Teil des Teams, das an diesem Donnerstagvormittag Szenen für eine neue Folge der ZDF-Serie „Soko Stuttgart“ dreht. Er spielt den Toten – ganz überzeugend.

 

Sehr lebendig geht es dagegen am Set allgemein zu. 43 Leute bevölkern an diesem Tag die Alte Hammschmiede und dazu noch einige Hunde. Ein großes Gewusel aus Kameraleuten, Komparsen, Technikern, Schauspielern sowie Kostüm- und Requisiteverantwortlichen hat das Ziel, fünf Szenen – insgesamt nur vier Minuten Film – für die Folge zu drehen, die wohl erst im kommenden Jahr im Fernsehen zu sehen sein wird.

16. Staffel der Erfolgsserie

„Das hier ist der zweite Drehtag der neuen, 16. Staffel“, sagt Louisa Heiss, Social-Media-Managerin der Produktionsfirma Bavaria Fiction zu den Dreharbeiten für die Erfolgsserie. Am Nachmittag soll es für die Schauspieler noch ins Studio gehen. Zuerst müssen sie aber im Regen ihre Arbeit verrichten. Und es entspricht ein bisschen dem Klischee, das man vom Film hat: Vieles ist einfach Warten. Wobei „Warten“ so nicht stimmt. Bis endlich wirklich die Kamera läuft und geschauspielert wird, dauert es eben. In der Zeit herrscht trotzdem Betriebsamkeit. Bevor jede Szene, jede Einstellung, gedreht wird, muss alles vorbereitet sein.

Zechingen statt Kornwestheim

Da muss man ein Autokennzeichen auf dem Hof noch schnell beschmutzen, weil es zu sauber aussah. Oder die Hunde am Set – in diesem Fall keine trainierten Hunde, weil sie noch Welpen sind – müssen Gassi geführt werden. Daneben arbeiten die Techniker an dem richtigen Licht für die nächste Einstellung, kümmern sich andere darum, dass die Polizei-Komparsen auch richtig gekleidet sind, und und und. Warten müssen vielleicht die Schauspieler, wobei die auch am Set zu sehen sind und die Szene proben, sich noch mal in den Text einlesen oder mit dem Regisseur über die künstlerische Ausrichtung der nächsten Einstellung reden.

Langeweile kommt an diesem Vormittag am Set in Kornwestheim nicht auf – später in der fertigen Folge wird aus der Hammerschmiede im Übrigen der „Hundehof Holt“ und aus der Salamanderstadt der fiktive Ort „Zechingen“. Spannend ist der Drehtag auch für zwei Fans, die von dem Dreh erfahren haben und neugierig das Team bei der Arbeit beobachten. „Das ist das Auto vom Jo. Das hab ich gleich erkannt“, sagt einer der Fans. Gemeint ist der prominente Porsche 928 von Kriminalhauptkommissar Jo Stoll, gespielt von Peter Ketnath.

Auch die echte Polizei interessiert sich für den Dreh – ein Streifenwagen hält unvermittelt vor der Hammerschmiede an. Wenn man den ganzen Tag von falschen Polizisten und Uniformen umgeben ist, mutet die Begegnung mit der realen Welt ein wenig seltsam an. Aber die echten Ordnungshüter sind einfach nur neugierig und wollen wissen was hier gespielt wird. Die junge Beamtin strahlt dann auch, als sie erfährt, dass die „Soko Stuttgart“ hier ermittelt und fährt mit ihrem Kollegen wieder fröhlich weiter.

Schon 2021 wurde in der Hammerschmiede gedreht. Wie die Geschichte diesmal ausgeht um den getöteten Hundezüchter, was es mit den Welpen auf dem Hof auf sich hat und ob vielleicht illegaler Welpenhandel eine Rolle spielt, erfahren „Soko-Gucker“ erst in der nächsten Staffel. Diese wird noch bis November gedreht.