Unter dem Motto „Kochen fürs Klima“ haben Studierende der Uni Hohenheim und Flüchtlinge gemeinsam gekocht – unter Assistenz der Speisemeisterei. Statt im Müll landeten die Lebensmittel mit Schönheitsfehlern auf dem Teller. Köstlich!
Stuttgart - Hatim Arzo strahlt. Der Schüler aus der Vabo-Berufsvorbereitungsklasse der Steinbeisschule im Stuttgarter Norden steht vor einer provisorischen Spüle auf dem Hohenheimer Unicampus und putzt fröhlich Berge von Salat. Gemeinsam mit 15 Klassenkameraden, Bewohnerinnen und Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft Im Wolfer und Studierenden der Uni Hohenheim beteiligt sich Hatim am Nachhaltigkeitstag an der Aktion „Kochen fürs Klima“. Lorenz Schmid und Daniel Brutsch, beides Azubis von Frank Oehlers Speisemeisterei, zeigen, wie’s geht: wie man nämlich aus Gemüse und Obst mit kleinen Schönheitsfehlern ein schmackhaftes Essen bereitet. Alles Ausschussware, die sonst im Müll gelandet wäre – vom Gemüselieferanten der Speisemeisterei.
Meret Zeller, Masterstudentin der Agrarwissenschaften und Mitglied der studentischen Gruppe „Global Campus“, viertelt Unmengen von Tomaten. Sie war schon morgens um 8 Uhr da, um das (Koch-)Zelt aufzubauen – falls es doch regnet. „Ich fand die Aktion von Anfang an toll“, sagt sie, die auch schon Sprachtandems mit Flüchtlingen organisiert hat. Niklas Effenberger vom Verein Fresh, der gemeinsam mit anderen „grünen“ Campusgruppen die Aktion initiiert hat, wirbelt herum und schaut, dass alles läuft. „Es macht einfach Spaß“, sagt der Student des englischsprachigen Masterstudiengangs Bioökonomie – „dass man gemeinsam was Leckeres kocht, dass man Leute zusammenbringt“. Der Gemüsesud beginnt zu duften. Dass versehentlich ein Ästchen Minze drin gelandet ist, die eigentlich für den Joghurt-Orangensaft-Lassi gedacht war – was soll’s. Kaum ist das Couscous-Essen fertig, stehen schon die ersten Esser Schlange. Schlemmen für lau und dazu noch nachhaltig, das kommt an.