Viele Menschen schaffen sich gerade Heizlüfter und Radiatoren an. Doch ist das wirklich eine Alternative zur Gasheizung im Winter?

Heizlüfter und Radiatoren eignen sich nicht, um in der Energiekrise Geld zu sparen, warnen die Verbraucherzentralen. „Man spart mit Heizlüftern kein Geld, ganz im Gegenteil, man treibt die Stromrechnung in die Höhe“, sagte die Vorsitzende des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes, Ramona Pop, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Hinzu kommt die Gefahr, dass die Stromverteilnetze überlastet werden, wenn massig Heizlüfter angeworfen werden.“

 

Auch die Bundesnetzagentur und die Energieunternehmen raten den Verbrauchern davon ab, strombetriebene Heizgeräte statt Gasheizung einzusetzen. „Elektronische Heizgeräte wie Heizlüfter, Radiatoren und Konvektoren sind nicht dafür gemacht, eine Heizung zu ersetzen und sollten daher nur mit Bedacht eingesetzt werden“, sagte eine Sprecherin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Geräte könnten den Stromverbrauch eines Haushalts sehr stark erhöhen.

Wenn viele Haushalte solche Geräte gleichzeitig nutzten, könne dies auch die Stromnetze überlasten, so die Sprecherin des Lobbyverbandes der Energieunternehmen weiter. „Lokale Beeinträchtigungen im Stromnetz“ könnten nicht ausgeschlossen werden, sagte auch ein Sprecher der Bundesnetzagentur. Die Bundesbehörde empfehle stattdessen Einsparungen beim Gasverbrauch. Eine Senkung der Raumtemperatur um wenige Grad könne schon Spareffekte erzielen.

Auch der BDEW rät zum Energiesparen. „In fast jedem Haushalt und bei öffentlichen Gebäuden gibt es noch Möglichkeiten, Energie einzusparen - zum Beispiel Duschen statt Baden, kürzer Duschen oder ein professioneller Heizungscheck“, erklärte die Sprecherin.

Die Verbraucherzentralen kündigten eine Ausweitung ihres Beratungsangebotes an. „Unsere Energieberatungsangebote werden derzeit überrannt“, sagte Bundesverbands-Chefin Pop. Im Vergleich zum Vorjahr rechne der Verband für 2022 mit einem Anstieg der Beratungen um 50 Prozent. Um das Angebot auszuweiten, seien für die Verbraucherzentralen finanzielle Unterstützung und qualifiziertes Personal erforderlich. Darüber sei der Bundesverband derzeit mit dem Bund im Gespräch.