Rund 2,5 Millionen Euro kostet die Einrichtung der Schnellbuslinie zwischen dem Wilhelmsplatz und der Stuttgarter Innenstadt. Startschuss soll der 18. Oktober sein.

Bad Cannstatt - Wenig Begeisterung bei der Cannstatter CDU und strikte Ablehnung bei der Rathausfraktion der FDP. Da die Mehrheit des Gemeinderats jedoch die Einrichtung einer Expressbuslinie für richtig einschätzt, gab es bereits im Februar eine klare Mehrheit für das insgesamt knapp 2,6 Millionen Euro teure ÖPNV-Projekt. Der Bus soll künftig im Fünf-Minuten-Takt zwischen dem Wilhelmsplatz und der City pendeln und insbesondere die heute überlastete Stadtbahnlinie U 2 unterstützen. Der Technikausschuss votierte gestern mehrheitlich für den Baubeschluss, am Donnerstag wird wohl in der Vollversammlung ein endgültiger Haken daran gemacht.

 

Dabei haben die ersten Maßnahmen für den Expressbus bereits begonnen. Da er Nonstop pendeln soll – geplant sind neben dem Wilhelmsplatz nur sieben Haltestellen zum Ein- und Ausstieg – müssen Stadt und SSB für einen stabilen Betriebsablauf sorgen. Und das heißt bereits am Cannstatter Verkehrsknoten, dass die Ampeln entsprechend geschaltet werden müssen, damit der Bus zügig den Kreuzungsbereich mit der Alten B 14/Wilhelmstraße passieren kann. Die Fahrbahnmarkierungen wurden bereits vor einigen Wochen aufgebracht. Freie Fahrt benötigt die Expressverbindung auch auf der König-Karls-Brücke, weshalb in beiden Fahrtrichtungen Busspuren und -schleusen eingerichtet werden müssen. Der Start ist bereits nach den Pfingstfeiertagen mit Straßenbau- und Markierungsarbeiten.

Die Kapazität der Expresslinie liegt laut SSB bei rund 1100 Fahrgästen pro Stunde

Das Kernstück der Schnellbuslinie ist jedoch eine 800 Meter lange, separate Busspur auf der Cannstatter Straße. Das Besondere: Sie kann mittels dynamischer Anzeigetafel im Richtungswechsel betrieben werden. Dafür vorgesehen ist der linke Fahrstreifen stadtauswärts, der baulich von den übrigen Spuren getrennt wird. Der Normalbetrieb sieht vor, dass der Expressbus hier vormittags stadteinwärts unterwegs ist, nachmittags stadtauswärts. Diese Busspur wird eingerichtet, sobald die Arbeiten für den neuen Belag abgeschlossen sind. Das Tiefbauamt erneuert die Fahrbahnen in den Pfingstferien zwischen Dienstag, 22. Mai, und Samstag, 2. Juni. Betroffen ist der Bereich zwischen der Heilmannstraße und der Einmündung Villastraße. Für den Individualverkehr stehen je Fahrtrichtung anstatt drei nur zwei Fahrspuren zur Verfügung. Die Zufahrt nach Stuttgart-Berg ist von der B 14 über die Villastraße auch während der Bauzeit immer möglich.

Im Anschluss an die Fahrbahnerneuerung wird der genannte Abschnitt der Cannstatter Straße für die neue Schnellbuslinie in die Stuttgarter Innenstadt vorbereitet. Diese Arbeiten werden bis nach den Sommerferien andauern. Dennoch stehen dem Individualverkehr ab Juni in den Hauptverkehrszeiten wieder jeweils drei Fahrspuren in jeder Fahrtrichtung zur Verfügung. Etwas enger wird es ab dem 18. Oktober an der Bushaltestelle Wilhelmsplatz zugehen. Hier werden immer zwei, manchmal sogar drei Linienbusse gleichzeitig stehen. Deshalb müssen die Fahrradständer verlegt werden; und der „56er“ hält künftig nur noch in der Badstraße.

Die Kapazität der Expresslinie, auf der Gelenkbusse mit innovativen Antriebstechnologien zum Einsatz kommen, liegt laut den Stuttgarter Straßenbahnen bei rund 1100 Fahrgästen pro Stunde und Fahrtrichtung. Das Nachfragepotenzial sei groß. Die SSB-Verantwortlichen rechnen vor allem mit Umsteigern der Stadtbahnlinien U 13, U 19 und der künftigen U 16 (ab Herbst) sowie der Buslinien 52 und 56. Gefahren wird im Fünf-Minuten-Takt von Montag bis Freitag. Die Betriebszeiten sind 6 bis 20.30 Uhr.