Weil die Umgestaltung der Böblinger Straße noch auf sich warten lässt, sind markierte Verbesserungen für die Pedaleure geplant.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Kaltental - Die Böblinger Straße zieht sich wie eine Schneise durch Kaltental. Sie ist eine wichtige Verbindungsachse zwischen Vaihingen und der Stuttgarter Innenstadt, aber schön ist sie nicht. Die Stadtbahngleise und eine zwei- bis dreispurige Fahrbahn verlaufen dort. Es gibt nur wenig Grün und viele Parkplätze. Für Radfahrer ist die Strecke teils gefahrenträchtig, vor allem zwischen den Stadtbahnhaltestellen Kaltental und Waldeck. In Richtung Stuttgart-Süd kann es an den Kreuzungen Engelboldstraße, Burgstraße und Christian-Belser-Straße zu gefährlichen Situationen kommen, wenn Autofahrer rechts abbiegen und dabei nicht ausreichend auf von hinten herannahende Pedaleure achten. Und in beiden Richtungen ist die Fahrbahn an vielen Stellen zu eng, als dass Autofahrer mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von anderthalb Metern überholen könnten; einige tun es trotzdem. Bergauf, wenn Radfahrer aufgrund der Steigung gern mal ins Schlingern geraten, kann das schnell gefährlich werden.

 

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Die Böblinger Straße ist auch im Fokus der Stadtteilsanierung Kaltental. Regelmäßig treffen sich die verschiedenen Projektgruppen. Bei dem jüngsten Treffen der Projektgruppe Verkehr ging es um einen geplanten Pop-up-Radweg. Gemeint ist damit „eine temporär eingerichtete Radmaßnahme, die schnell und mit einfachen Mitteln den Radfahrenden mehr Platz im Straßenraum zur Verfügung stellt“. So fasst es Rainer Wallisch von der Abteilung Verkehrsplanung und Stadtgestaltung zusammen. Solche Radwege würden oft mit einem Verkehrsversuch einhergehen und dann evaluiert. Pop-up-Bikelanes seien also geeignet für Stellen im Radwegenetz, an denen die größeren Umbauten noch einige Zeit auf sich warten lassen, man aber gleichzeitig eine zeitnahe Lösung anbieten wolle – so wie in Kaltental.

Was einen Pup-up-Radweg ausmacht

Dabei geht es zunächst um die Strecke bergauf zwischen den Kreuzungen Im Elsental und der Schwarzwaldstraße. Ein Umbau der Knotenpunkte selbst ist nicht vorgesehen. Im Grunde handelt es sich lediglich um eine Markierung auf der Fahrbahn. Allerdings würde allein diese Markierung bedeuten, dass 105 Parkplätze wegfallen.

Im Februar soll das Projekt im Bezirksbeirat Süd und im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats vorgestellt werden. Der Verkehrsversuch könnte dann noch im ersten Halbjahr 2022 beginnen und soll zwei bis drei Jahre dauern. In dieser Zeit arbeitet die Stadtverwaltung weiter an einem Gesamtkonzept für die Böblinger Straße. „Die langfristige Zielplanung umfasst den gesamten Abschnitt Rottweiler Straße / Kaltentaler Abfahrt / Böblinger Straße bis Christian-Belser-Straße. Schwerpunkte sind die Aufwertung des Straßenraums und eine sichere Radinfrastruktur“, erklärt Rainer Wallisch.

Termin Das nächste Treffen der Projektgruppe Verkehr ist am Donnerstag, 20. Januar. Dabei soll es noch einmal um den Pop-up-Radweg gehen. Die digitale Sitzung beginnt um 18 Uhr. Eine Teilnahme ist über folgenden Link möglich: https://zoom.us/j/91664640235.