Nicht nur Verletzungssorgen stören vor dem Ligaauftakt. Einige VfB-Spieler kommen auch nicht richtig in die Gänge.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Der VfB-Manager Fredi Bobic sollte sich vorsichtshalber schon einmal darauf einstellen, dass der eine oder andere Spielerberater mit ihm nachverhandeln will. Das könnten dann jene Agenten sein, die Stuttgarter Innenverteidiger zu ihren Klienten zählen. Eine Gefahrenzulage ließe sich in diesem Fall jedenfalls gut begründen. Fiel beim 2:1-Pokalsieg gegen Wehen Wiesbaden in Ermin Bicakcic doch schon wieder ein zentraler Abwehrspieler verletzt aus. Der Torschütze zum 1:0 zog sich einen Innenbandriss im Knie zu und fällt nun acht Wochen aus.

 

Über der Stuttgarter Innenverteidigung scheint ein Fluch zu liegen. Erst verletzte sich der Kapitän Matthieu Delpierre, es folgten Georg Niedermeier sowie Serdar Tasci und nun auch noch Ermin Bicakcic. Der Mexikaner Maza und der eingewechselte erst 18 Jahre alte Patrick Bauer machten ihre Sache beim Drittligisten dann sehr ordentlich; die Garantie, dass dieses Improvisationsduo auch beim Bundesligaauftakt am Samstag gegen Schalke eine sattelfeste Innenverteidigung bilden, ist der Pokalauftritt dennoch nicht. Deshalb hofft der Trainer Bruno Labbadia, dass Serdar Tasci bis Samstag seine Oberschenkelverletzung auskuriert hat. Dann würde Tasci vermutlich gemeinsam mit dem Neuzugang Maza zentral verteidigen. "Wir planen jedenfalls nicht, für die Innenverteidigung einen weiteren Spieler zu verpflichten, denn auch Patrick Bauer hat seine Sache gut gemacht", sagt Fredi Bobic.

Magere Chancenverwertung

Vielleicht muss der Manager andersweitig auf dem Transfermarkt aktiv werden. Sorgen macht schließlich auch die rechte Abwehrseite, auf der Stefano Celozzi erneut nicht in die Gänge kam. Zögerlich agierte er in Wiesbaden, so dass davon auszugehen ist, dass der im Pokal gesperrte Khalid Boulahrouz wieder zum Zug kommt. Vorausgesetzt, der Niederländer muss nicht in der Innenverteidigung aushelfen, was durchaus denkbar ist.

Rund läuft es aber auch im defensiven Mittelfeld nicht, wo der Neuzugang William Kvist bis jetzt wenig überzeugt. Nach einem ungeschickt verursachten Elfmeter, der den Ausgleich herbeiführte, traute sich der Däne nur noch belanglose Kurzpässe zu. Auf der zweiten Sechserposition gesetzt ist dagegen Zdravko Kuzmanovic, der in Wiesbaden nicht nur wegen seines Siegtores überzeugte. Etwas bedenklich wiederum dürfte die VfB-Verantwortlichen die magere Chancenverwertung stimmen. Allein Martin Harnik boten sich am Freitag drei ganz große Möglichkeiten, frühzeitig alles klarzumachen. Doch zu seiner Entlastung muss erwähnt werden, dass der österreichische Nationalspieler ständig in Bewegung war und sich die Chancen damit auch hart erarbeitete.

Cacau glänzt eher in der Küche

Deutlich weniger zu sehen war da von der einzigen Stuttgarter Sturmspitze. Cacau sorgt in der Küche derzeit für mehr Betrieb als im Strafraum. Davon konnte man sich am Sonntag in der Kochsendung "Das perfekte Promi-Dinner" überzeugen, wo er gegrillten Tafelspitz servierte. Ein besseres Rezept zur Hand hatte Pawel Pogrebnjak - zumindest in Wiesbaden. In den verbleibenden zehn Minuten nach seiner Einwechslung jedenfalls war der Russe deutlich präsenter als der deutsche Nationalspieler die 80 Minuten zuvor.

 Es gibt noch Restkarten für den Bundesligaauftakt des VfB am Samstag gegen Schalke. Informationen im Internet beim VfB oder unter www.easyticket.de.