Der VfB Stuttgart hat mit einem 3:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg das Minimalziel Relegation erreicht. Nun reden sich die Schwaben für den sportlichen Existenzkampf stark.

Stuttgart - Das 3:0 (1:0) des stolzen, aber häufig auch zu hoch schwebenden Traditionsvereins VfB Stuttgart gegen den nur phasenweise anwesenden VfL Wolfsburg hat zwar eine immense Bedeutung, aber sonst ganz und gar nichts gemein mit einer Fußball-Delikatesse. Das Mini-Minimalziel Relegation war der Lohn für den VfB und deshalb stellt Sportvorstand Thomas Hitzlsperger fest: „Die Erleichterung ist groß.“

 

Herr Hitzlsperger, Glückwunsch zum Erreichen der Relegation. Wie groß ist die Erleichterung?

Sie ist groß und es ist schön, dass wir es selbst erledigt haben. Die Mannschaft hat hervorragend gespielt und noch besser gekämpft und deswegen auch verdient das Spiel gewonnen. Unter Druck funktioniert es nicht immer. Aber die Spieler leben davon, dass ihnen der Trainer viele, auch taktische Informationen gibt.

Ab wann war Ihnen klar, das Spiel geben wir nicht mehr aus der Hand?

Ich habe gemerkt, dass die Spieler nicht nachlassen und nach dem zweiten Tor war mir klar, da muss schon viel zusammenkommen, dass es noch schiefgeht. Dann habe ich das Ergebnis aus Nürnberg mitgekriegt und gemerkt, es tut gut in dem Bewusstsein auf der Bank zu sitzen, dass wir in die Relegation einziehen werden.

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Mit welchem Gefühl fährt der VfB zum bedeutungslosen Spiel bei Schalke 04?

Wir müssen uns einspielen und mit einem Auge schon Richtung Relegation schauen. Deswegen bin ich froh, dass wir nach Schalke fahren mit einem beruhigten Gewissen und es nicht mehr um alles geht.

Es gibt in den letzten Wochen immer wieder starke Schwankungen beim VfB. Welche Erklärung gibt es dafür?

Die Mannschaft hat dennoch den Kopf nicht verloren in diesen schwierigen Zeiten, sie hat erkannt, dass Kampf und Leidenschaft über allem stehen - und dann wird man belohnt. Die Spieler wissen, was auf dem Spiel steht, das wussten sie auch vorher schon, aber es ist diesmal gelungen, das in Leistung umzusetzen.

Schauen Sie schon mit mehr als einem Auge auf den Aufstiegskampf in der 2. Liga?

Ja, wir beobachten alle möglichen Gegner, das ist unsere Pflicht. Wir müssen bestmöglich vorbereitet sein, wenn wir wissen, wer es ist. Was die möglichen Gegner angeht, da können wir ewig spekulieren, das ist ein Thema für die Stammtische.

Bei allem Lob, war das VfB-Spiel vor der Pause nicht auch von sehr viel Nervosität geprägt?

Ich habe das nicht so empfunden, ich habe schon nervösere Spiele erlebt von uns. Es war ein harter Kampf und ja, das Tor hat uns sehr geholfen - und trotzdem glaube ich, dass die Spieler auch ohne das Tor weiter so aggressiv gespielt hätten in der zweiten Halbzeit.