Gegen einen ranghohen Polizeibeamten im Innenministerium hat eine Polizistin schwere Vorwürfe erhoben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch einen Anfangsverdacht im Fall der Vorwürfe gegen den Inspekteur der Polizei bestätigt und die Ermittlungen aufgenommen. Es geht nach Informationen unserer Zeitung um den Vorwurf der sexuellen Belästigung einer Polizistin im Landespolizeipräsidium unter dem Dach des Innenministeriums Baden-Württemberg. Die Frau habe gemeldet, der Inspekteur habe sie zu sexuellen Handlungen aufgefordert und Druck auf sie ausgeübt, da er über ihre weitere Karriere zu entscheiden habe. Es soll von einem Videotelefonat zwischen dem ranghöchsten Polizisten im Land und der Hauptkommissarin eine Aufzeichnung existieren. Am Dienstag hatte die Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz die Ermittlungsbehörde informiert und den Inspekteur suspendiert.

 

Polizeipräsidentin verspricht gründliche Aufklärung

Die Landespolizeipräsidentin hatte den Vorfall anonymisiert am Dienstagabend mit einer Pressemitteilung öffentlich gemacht. Sie verspricht eine vollumfängliche Aufarbeitung mit hoher Transparenz. Der Inspekteur Andrea Renner hat auf Anfrage unserer Zeitung am Mittwoch keine Stellung zu den Vorwürfen bezogen. Er hatte das Amt Anfang November 2020 übernommen.