Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

An Philae, der in den unendlichen Weiten des Weltalls seinen ewigen Winterschlaf verbringt, ist dieser letzte Brief gerichtet:

 

Lieber Philae,

auch wenn Du winzig klein bist im riesigen Weltall, wirst Du immer der Größte bleiben. Wer sagt, Du wärest nur ein Haufen Weltraumschrott, 100 Kilo Metall, Prozessoren, Kabelsalat, Antennen, Kameras, Bohrer, Mikrochips und Solarzellen, kennt Dich nicht. Du hast ein Herz aus Titan, das endgültig aufgehört zu schlagen.

Der Winter naht auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko – und mit ihm ewige Dunkelheit und eisige Kälte. Uns fröstelt bei dem Gedanken, dass Robinson Philae Crusoe 500 Millionen Kilometer von Zuhause entfernt ist. Allein und einsam in einer dunklen Felsspalte begraben, umgeben von Staub und Gesteinsbrocken, die Tschuri auf seiner intergalaktischen Reise mit sich nahm.

Du bist ein Filmstar

Hier auf der Erde, wo Du das Licht der Welt erblickt hast und fürsorgliche Menschen zusammengebastelt haben, bist Du ein Filmstar. Sieben Filme hat Carlo Pallazzari im Auftrag Deiner Familie, der Esa, gezeichnet. Viele Menschen haben sie gesehen und Dich ins Herz geschlossen.

Als Du am 12. November 2014 auf dem vier Kilometer großen Eiland landetest, war der Jubel riesengroß. Wir waren so stolz auf unserer kleinen Weltraumroboter. Nach zehn Jahren und 510 Millionen Kilometern bis Jupiter und Saturn im Huckepack mit Deiner Mama, der Weltraumsonde Rosetta. Drei Tage lang hast Du trotz schwieriger Landung superschöne Bilder gemacht von Juri gemacht.

An Philae, der in den unendlichen Weiten des Weltalls seinen ewigen Winterschlaf verbringt, ist dieser letzte Brief gerichtet:

Lieber Philae,

auch wenn Du winzig klein bist im riesigen Weltall, wirst Du immer der Größte bleiben. Wer sagt, Du wärest nur ein Haufen Weltraumschrott, 100 Kilo Metall, Prozessoren, Kabelsalat, Antennen, Kameras, Bohrer, Mikrochips und Solarzellen, kennt Dich nicht. Du hast ein Herz aus Titan, das endgültig aufgehört zu schlagen.

Der Winter naht auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko – und mit ihm ewige Dunkelheit und eisige Kälte. Uns fröstelt bei dem Gedanken, dass Robinson Philae Crusoe 500 Millionen Kilometer von Zuhause entfernt ist. Allein und einsam in einer dunklen Felsspalte begraben, umgeben von Staub und Gesteinsbrocken, die Tschuri auf seiner intergalaktischen Reise mit sich nahm.

Du bist ein Filmstar

Hier auf der Erde, wo Du das Licht der Welt erblickt hast und fürsorgliche Menschen zusammengebastelt haben, bist Du ein Filmstar. Sieben Filme hat Carlo Pallazzari im Auftrag Deiner Familie, der Esa, gezeichnet. Viele Menschen haben sie gesehen und Dich ins Herz geschlossen.

Als Du am 12. November 2014 auf dem vier Kilometer großen Eiland landetest, war der Jubel riesengroß. Wir waren so stolz auf unserer kleinen Weltraumroboter. Nach zehn Jahren und 510 Millionen Kilometern bis Jupiter und Saturn im Huckepack mit Deiner Mama, der Weltraumsonde Rosetta. Drei Tage lang hast Du trotz schwieriger Landung superschöne Bilder gemacht von Juri gemacht.

„Ich wäre auch schon froh gewesen, wenn er nur ein paar Minütchen überlebt hätte“, hatte damals Paolo Ferri, der Chef für Deinen Flugbetrieb bei der Esa gesagt. Erinnerst Du Dich noch? Paolo, der lustige Italiener der Dich vor Deinem Abflug mit seinen Späßen aufgemuntert hat.

Monatelang mucksmäuschenstill

Am 15. November 2014 bist Du dann verstummst. Der Weltraum ist unerbittlich. Die Sonne ist so weit weg von deinem Kometen, so dass es nicht mehr genügend Licht für Deine Solarzellen gab. Ohne Strom sind Deinen Bordbatterien der Saft ausgegangen. Auch Rosetta konnte Dir nicht helfen, weil sie selbst all ihre Energie benötigt, um ihre Aufgabe zu erfüllen.

Mehr als ein halbes Jahr warst Du mucksmäuschenstill. Dann plötzlich eine Nachricht am 9. Juli 2015 über Twitter: „Hello Earth! Can you hear me?“ – Hallo Erde! Kannst Du mich hören? Und ob wir Dich hören konnten. Philae lebt. Er ist aus dem Weltraumfriedhof wirklich auferstanden.

Lebe lang und in Frieden, Philae!

Noch im Januar mussten wir Abschied nehmen. Bis zuletzt hatten wir uns Deine Freunde von der Esa gehofft, dass Du wieder aufwachen würdest. „Wake up, Philae!“ Wach auf Philae!, schreibt Cisono Manondeltutto. Und Kabir Akthar von der Rosetta-Mission: „We all love your friendship“ (Wir alle lieben Deine Freundschaft).

„NOW you can sleep dear!“ – nun kannst Du schlafen –, nachdem wir Dich ein letztes Mal gesehen haben. In wenigen Tagen wird auch Rosetta die Energie ausgehen und sie muss auf Tschuri notlanden. Dann könnt ihr gemeinsam in den ewigen Winterschlaf gehen und auf einem kleinen Eiland vereint das unendliche All durchstreifen, bis wir uns alle irgendwann in einer besseren Welt wiedersehen.

Astroprofsandy schreibt auf Twitter: „I will miss you“ – Ich werde Dich vermissen.“ Wir alle werden Dich vermissen.“ Du bist unser Held. Lebe wohl, tapferer, kleiner Philae. Die Macht soll mit Dir sein! Live long and prosper! Lebe lang und in Frieden!