Nach der Kritik am Polizeieinsatz beim Politischen Aschermittwoch der Grünen in Biberach fordert auch die SPD öffentliche Erklärungen von Innenminister Thomas Strobl (CDU). Er soll sich am Mittwoch im Landtag zu den Vorgängen äußern.
Nach der Kritik am Polizeieinsatz beim eskalierten Protest vor dem politischen Aschermittwoch der Grünen in Biberach verlangt die SPD auch öffentliche Erklärungen von Innenminister Thomas Strobl (CDU). Er solle sich an diesem Mittwoch (21.2./14.00 Uhr) zum Teil auch in öffentlicher Sitzung im Landtag zu den Vorgängen äußern, forderte die SPD-Fraktion. Sie will nach eigenen Angaben für den Bericht des Innenministeriums eine öffentliche Sitzung beantragen. Innenminister Strobl hatte dem Innenausschuss bereits angeboten, Rede und Antwort zu stehen.
Auch die Grünen sehen ein großes öffentliches Interesse, sie wiesen am Montag in Stuttgart aber auch auf einen „Bedarf an sensiblen Informationen“ hin. „Eine Kombination aus öffentlicher und nicht öffentlicher Sitzung halten wir deshalb für sachgerecht“, sagte Oliver Hildenbrand, der innenpolitische Sprecher der Fraktion, auf Anfrage.
Ein Ausschuss tagt automatisch öffentlich, wenn dies von mindestens zwei Fraktionen gewünscht wird.
Die Grünen hatten ihre Veranstaltung in Biberach kurzfristig abgesagt
Der innenpolitische Sprecher der SPD, Sascha Binder, forderte eine vollständige Aufklärung der Krawalle in Biberach. „Vor den Kommunal- und Europawahlen ist es besonders verunsichernd, wenn nicht einmal der Ministerpräsident in Baden-Württemberg sicher auftreten kann“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe auch widersprüchliche Aussagen zu den Hintergründen und dem Ablauf der Krawalle. „Wir erwarten hier Klarheit. Deshalb darf bei der Aufklärung die Öffentlichkeit nicht außen vor bleiben“, begründete Binder den Antrag seiner Partei.
Die Grünen hatten ihre Veranstaltung am Mittwoch in Biberach kurzfristig wegen Sicherheitsbedenken abgesagt, nachdem eine Demonstration aus dem Ruder gelaufen war. Unter anderem hatten Landwirte einen Misthaufen vor die Treppen zur Stadthalle gekippt und Straßen mit Pflastersteinen und Sandsäcken blockiert.