Soll der Flughafentunnel für Autos gesperrt werden, damit ihn Radler sicher passieren können? Eine eigene Röhre für Radfahrer scheide aus, sagt Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Die FDP im Landtag fordert Klarheit bei der Begründung dafür.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Die Diskussion über die Zukunft des Tunnels unter dem Stuttgarter Flughafen geht unvermindert weiter. Anfang März war bekannt geworden, dass Landesverkehrsminister Winfried Hermann prüfen lässt, ob der Tunnel ganz oder teilweise für den Autoverkehr gesperrt werden kann, um Radfahrern mehr Platz und Sicherheit bieten zu können. Die müssen bisher mit einem Weg an der Seite vorlieb nehmen, der so schmal ist, dass keine zwei Räder aneinander vorbei passen. Auf der Straße dürfen sie in dem Tunnel zwischen Filderstadt-Bernhausen und Stuttgart-Plieningen nicht radeln.

 

Bedenken in der Nachbarstadt

Nun hat Roland Klenk (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Leinfelden-Echterdingen, Zweifel an der Idee angemeldet. Er befürchtet, dass sich bei einer Sperrung Autofahrer Ausweichrouten suchen und die dann durch das benachbarte L.-E. führen könnten.

Auch im Landtag bleibt Hermanns Idee ein Thema. Die FDP-Landtagsfraktion will unter anderem die Machbarkeitsstudie einsehen, die das Landesverkehrsministerium für den Bau eines separaten Radtunnels in Auftrag gegeben hat. Eine solche Röhre scheide „aus mehreren Gründen, wie sehr hohen Kosten, den ungünstigen Höhenverhältnissen sowie der fraglichen sozialen Akzeptanz und Sicherheit“ aus, hatte Hermann der FDP Ende Februar mitgeteilt. Um sich ein eigenes Bild von den Inhalten der Studie zu machen, wollen die Liberalen nun Einblick in diese bekommen.

Woran scheitert ein eigener Radtunnel?

Mit Blick auf die Verhältnisse im bisherigen Tunnel wollen die Abgeordneten unter anderem auch eine Antwort auf die Frage „weshalb ein zusätzlicher Tunnel für Radfahrerinnen und Radfahrer im Vergleich zur bisherigen Nutzungsmöglichkeit im Bestandstunnel zu ungünstigen Höhenverhältnissen sowie einer fraglichen sozialen Akzeptanz und Sicherheit führen soll“?