Ina Bergthold ist erst 16 Jahre alt, kommt aber beim SV Leonberg/Eltingen bereits in der Verbandsliga zum Einsatz – mitunter aber bremst sie der Schulsport dabei.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Sport nimmt einen zentralen Raum im Leben der Ina Bergthold ein. Die Gymnasiastin des Johannes-Kepler-Gymnasiums hat den Leistungskurs Sport belegt, fünf Wochenstunden stehen im Stundenplan, davon eine für Theorie und vier für Praxis. Zudem spielt die 16-Jährige Handball bei SV Leonberg/Eltingen, was mehrere Trainingseinheiten mit sich bringt. Ina Bergt-hold betreibt beides mit Leidenschaft und Enthusiasmus, vor Weihnachten allerdings hat das eine das andere unmöglich gemacht. Im Schulsport knickte sie beim Volleyball um und zog sich eine Außenbandverletzung, sodass sie in den Ferien auch zwangsläufig trainingsfrei hatte. „Ich bin froh“, sagt sie, „dass es überstanden ist. Dem Fuß geht’s gut, die Verletzung belastet mich auch mental nicht mehr.“

 

Wenn es für den SV Leonberg/Eltingen an diesem Samstag (15.15 Uhr) beim Spiel gegen den Tabellenführer HC Oppenweiler/Backnang ernst wird, steht die junge Rückraumspielerin wieder im Verbandsliga-Kader von Trainerin Mona Binder. Das ist im Grunde so selbstverständlich wie die Tatsache, dass ein Spiel über 60 Minuten geht – auch wenn Ina Bergthold erst 16 ist und ebenfalls in der B-Jugend zu Einsätzen kommt. Sie ist eine Pendlerin zwischen zwei Welten, zwischen Jugend und Aktiven. „Das finde ich sehr gut“, sagt die Schülerin, „das hilft mir sehr, dass ich bei den Frauen von erfahrenen Spielerinnen umgeben bin, von denen ich was abschauen kann und die mir Tipps geben.“

Ina Bergthold muss sich immer wieder in ihre jeweilige Rolle hineinfinden. In der Jugend wird wesentlich freier und intuitiver gespielt als bei den Frauen, wo die Trainerin Spielabläufe und Spielzüge vorgibt, wo die taktische Ausrichtung strenger gehandhabt wird. In der Verbandsliga muss das Küken im Team immer wieder einmal von der angestammten Position (in der Jugend) im Rückraum Mitte abrücken und wird in der Halbposition eingesetzt. „Das bringt mich weiter“, betont sie, „so bekomme ich enorm viel Input.“ Zu Beginn ihres Lebens als Handball-Pendlerin suchte und fand Ina Bergthold in Melanie Glaser eine Ansprechpartnerin bei den Frauen, „sie war schon in der C-Jugend meine Trainerin, deshalb war die Hürde nicht so hoch, mich an sie zu wenden“. Vergangene Saison war die Gymnasiastin lediglich ein regelmäßiger Trainingsgast, diese Saison darf sie auch auf dem Spielfeld mitmischen, wenn es um Punkte geht. Deshalb ist die Jugendliche mittlerweile ein anerkanntes, vollwertiges Mitglied im Frauen-Kader.

Drei Jugendspielerinnen stehen im Kader

Ina Bergthold ist nicht der einzige Teenager im Verbandsliga-Team, Luisa Thellmann (Tor) und Laila Knapp (Rechtsaußen) rücken ebenfalls immer wieder zu den Großen auf, was sich mit der Philosophie der Handballer erklärt – Talente sollen früh in aktive Mannschaften integriert werden, um sie besser auszubilden und ihnen den Einstieg zu erleichtern. „So kann man sich langsam zurechtfinden“, sagt Ina Bergthold, „ich finde das gut, auch wenn man am Anfang natürlich recht nervös ist.“

Im Sport Leistungskurs der elften Klasse stand Handball bislang noch nicht auf dem Programm, Fußball und Basketball mag die Leonbergerin im Gegensatz zu Volleyball und Turnen auch ganz gerne. Aber sie freut sich auf ihren Sport, und 15 Punkte sollten für sie bei keiner Übung ein Problem sein.