Erst war es Husten, dann lautete die Diagnose Lungenentzündung – schließlich war es Krebs. Frau L. hat vieles durchgemacht durch die Krankengeschichte ihres Mannes und stand vor dem finanziellen Ruin.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Der Husten von Herrn L. war extrem hartnäckig, und das mitten im Sommer. Der Hausarzt konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Dann wurde es immer schlimmer und der Familienvater musste ins Krankenhaus. Dort lautete die Diagnose Lungenentzündung. Erst Wochen später stellte sich bei einer Spezialuntersuchung heraus, dass er an einer besonders aggressiven Form von Krebs erkrankt war. Nur fünf Monate später verstarb er. Frau L. hatte der Diagnose Lungenentzündung von Anfang an misstraut. Ein paar Jahre vor ihrem Mann war sie ebenfalls an Krebs erkrankt und ist deshalb auch jetzt noch – viele Jahre später – in Behandlung. „Die Kinder waren wie vor den Kopf gestoßen. Die hatten sich gesagt, Mama hat es überstanden, dann übersteht das auch der Papa.“ Frau L. fällt es schwer, darüber zu sprechen, denn es ist nicht nur der Schmerz über den Verlust des Ehemannes und Ernährers, der sie belastet. Die Kinder waren damals in der Pubertät und so gab es auch zwischen ihnen immer wieder Konflikte. „Sie wollten trotzdem ausgehen. Ich wollte es verbieten“, gesteht sie. Alle schliefen sie in der schweren Zeit in einem Zimmer, um sich so Halt zu geben. Die Kinder sind heute aus dem Haus und studieren. „Das war immer mein Traum“, sagt Frau L., die selbst gerne studiert hätte und kulturell sehr interessiert ist.

 

Trauer und Geldsorgen plagten die Familie

Nach allem, was sie durchgemacht hat, bekam sie Depressionen und konnte ihren Haushalt nur noch mehr schlecht als recht erledigen. Hinzu kamen die finanziellen Probleme nach dem Tod des Ehemannes. „Ich habe Teilzeit gearbeitet und 480 Euro im Monat verdient. Die Witwenrente kam ein Vierteljahr nicht, das Jobcenter weigerte sich anfangs, auszuhelfen, und ich wusste nicht mehr, was ich den Kindern zu essen kochen sollte.“ Glücklicherweise bekam sie Hilfe von ihren Eltern: „Sonst hätte ich nicht gewusst, was ich machen soll“, beklagt sie sich. Jetzt hat sie noch 1300 Euro Schulden, die in dieser Zeit entstanden sind: „Das war ja ein Dschungel von Papieren. Dann wurde mir etwas bewilligt und hinterher wieder zurückgefordert, aber das Geld war weg.“ So sind jetzt Forderungen bei der Rentenkasse, beim Jobcenter und bei der Wohngeldstelle offen. Alle Angelegenheiten sind nun geordnet, aber die offenen Beträge kann Frau L. nicht zurückbezahlen. Das Geld war immer knapp und es gab keine Rücklagen – und gerade jetzt, wo es Frau L. psychisch wieder besser geht, kam eine neue Hiobsbotschaft: Vom kommenden Jahr an hat sie acht Euro zuviel Rente und verliert deshalb die Bonuscard.

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