Im vergangenen Jahr wurde Frau R. bei der Arbeit Opfer eines bewaffneten Überfalls. Der brachte die 30jährige völlig aus der Spur. Sie wurde psychisch krank, bezahlte ihre Rechnungen nicht mehr und verlor um ein Haar ihre Wohnung.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Aufgewacht bin ich erst, als der Brief kam, in dem angekündigt wurde, dass Haftbefehl gegen mich erlassen wird, wenn ich nicht bezahle“, erzählt Frau R. betreten. Die unbezahlten Rechnungen hatten sich bei ihr gehäuft. „Aus kleinen Beträgen um die 70 Euro wurden durch die Mahnungen schon mal 300 Euro“, sagt sie. So wuchsen auch die Mietschulden. Außerdem lebte Frau R. ein Jahr lang unter dem Existenzminimum von 700 Euro Krankengeld. Dass sie in dieser Situation Anspruch auf Arbeitslosengeld II gehabt hätte, wusste sie nicht. Stattdessen bezahlte sie die Wohnung nicht mehr. Dank der Gutmütigkeit des Vermieters ist sie nicht auf der Straße gelandet.

 

Einer der Täter hielt ihr eine Waffe an den Kopf

Dabei hatte die Dreißigjährige ihr Leben vorher gut im Griff. Nach ihrer Friseurlehre hat sie in verschiedenen Jobs gearbeitet, war aber nie arbeitslos. Neben ihrer Festanstellung bei einem Kurierdienst hatte sie noch eine Nebenbeschäftigung am Abend. Schon damals, vor sechs Jahren, begannen ihre Depressionen. Frau R., die im Heim aufgewachsen ist, war deshalb lange in psychiatrischer Behandlung. 2010 und 2012 wurde sie wegen mehrerer Bandscheibenvorfälle operiert. Dies alles setzte der bis dahin stark übergewichtigen Frau sehr zu. Den Rest aber gab ihr ein Abend im Sommer vergangenen Jahres. Mehrere Männer überfielen sie bei ihrem Nebenjob. Einer hielt ihr eine Waffe an den Kopf und forderte die Einnahmen. Die Täter wurden nie gefasst. Frau R. belastet der Überfall bis heute. „Ich wache nachts schweißgebadet auf, oder wenn ich auf der Straße laute Stimmen höre, bekomme ich Angst“, schildert sie die Auswirkungen.

In Raten zahlt sie ihre Schulden ab

In den Monaten nach dem Überfall verlor sie extrem an Gewicht. „Ich wollte zwar abnehmen. Aber das war schon unheimlich. Ich konnte einfach nichts mehr essen“, erzählt sie, die sich trotzdem nicht hat unterkriegen lassen. „Jetzt bin unter meinen Freundinnen ich die Schlanke“, sagt sie lachend.

Seit kurzem hat sie wieder ein feste Arbeitsstelle und zahlt in Raten ihre Schulden ab. Im kommenden Sommer müsste alles beglichen sein. Die vier Monate Mietschulden jedoch muss sie rasch begleichen, damit sie ihre Wohnung behalten kann.

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