Ella Hornung ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Die Kallenbergerin mit Leib und Seele war bis zuletzt umtriebig.

Die Menschen in der Stadt trauern um Ella Hornung. Die Kallenbergerin ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Zuletzt lebte sie in Münchingen im Spitalhof. „Sich für ‚ihre Kallenberger’ einzusetzen, darin war Ella ganz groß“, schreibt Marianne Neuffer im Namen des Teams des Bürgertreffs Kallypso. Neuffer ist ebenfalls Kallenbergerin und bezeichnet Ella Hornung als ihr Vorbild. Sie sei immer offen für alles und jeden gewesen – „ohne Vorurteile, und sie war bestrebt, sich für andere einzusetzen“, berichtet Marianne Neuffer.

 

Umtriebig trotz hohen Alters

Sie sitzt für die Freien Wähler im Korntal-Münchinger Gemeinderat – wie Ella Hornung in den Jahren 1989 bis 1999 als CDU-Stadträtin. Überhaupt habe sie immer geschaut, dass im Ort was am Laufen ist, das sei ihr ganz wichtig gewesen, erzählt Neuffer. Trotz ihres hohen Alters sei Ella Hornung umtriebig gewesen, habe viel unternommen, so lange dies ging. „Sie versuchte immer, an allem aktiv teilzunehmen, bei Bedarf ließ sie sich eben abholen.“ Wenn sie etwas selbst nicht konnte, habe sie jemanden gefunden, der es für sie tut, sagt Marianne Neuffer und lacht.

Die Stadtverwaltung erinnert in ihrem Nachruf daran, dass das Wohl der Familien, Frauen und Senioren Ella Hornung sehr am Herzen gelegen habe. Der Kallenberger Mittagstisch wie auch der Talentwettbewerb KoMüKa – die Abkürzung der drei Stadtteile Korntal, Münchingen und Kallenberg – würden auf ihre Initiative zurückgehen. So war Ella Hornung anno 1995 die Ideengeberin und Gründerin des Vereins KoMüKa, dessen Vorsitzende sie bis zum Jahr 2017 war. „Der KoMüKa-Talentabend ist eine der bedeutendsten Kulturveranstaltungen in Korntal-Münchingen, der sich auch heute noch größter Beliebtheit erfreut“, heißt es in dem Nachruf der Stadt.

Vorreiterrolle für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Mit der Organisation des wöchentlichen Kallenberger Mittagstischs, einem Essensangebot für Jung und Alt, habe Ella Hornung eine Vorreiterrolle für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie übernommen. Darüber hinaus zeichnete sie für die „Telefonkette“ für alleinstehende Senioren verantwortlich, die sie im Jahr 1994 gründete. Ebenfalls bis heute findet der Warentauschtag statt, den Ella Hornung mit der Umweltschutzstelle der Stadt ins Leben gerufen und umgesetzt hat.

Für ihr Engagement und ihre Verdienste erhielt Ella Hornung Auszeichnungen: im Jahr 2001 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, 2015 ehrte die Stadt sie mit der Ehrenmedaille. Die Beerdigung ist an diesem Donnerstag.