Beim Festakt zum Jubiläum gibt es kleine und große Geschenke.
Leonberg - Du siehst etwas angestaubt aus“, begrüßt Simon Salin den Ortsbeauftragten des Leonberger THWs, Matthias Schultheiß, auf der Bühne der Stadthalle. „Die Montur ist auch schon 50 Jahre alt“, entgegnet dieser seinem Vize. „Sie ist aber hochmodern, hier ist schon eine Handytasche eingenäht.“ Doch Salin schüttelt den Kopf. „Die Tasche ist für Verbandsmaterial“, sagt er und hat damit die Lacher im Saal auf seiner Seite.
So kurzweilig, wie der Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Technischen Hilfswerks in Leonberg beginnt, so geht er auch die nächsten fünf Stunden weiter. 50 Jahre THW in Leonberg – das heißt ein halbes Jahrhundert Hilfe im Ernstfall, Schutz vor den Unbilden der Natur, Anpacken nach der Katastrophe. Ob am Engelberg, im Oderbruch oder im Iran, ob nach Tornados oder Flugzeugabstürzen, bei Unfällen oder nach Sachbeschädigungen.
Die eigene Unterkunft gab es erst 1988
50 Jahre THW in Leonberg heißt aber auch: 22 Jahre Leben mit dem Provisorium, bevor 1988 die erste eigene Unterkunft mit Mann und Maschine bezogen werden kann (siehe dritte Seite). Anpassung an den technischen Fortschritt und neue Aufgaben, in Gestalt einer neuen Struktur, einer veränderten Ausstattung und Vereinbarungen, etwa über die Eigentumssicherung, die das THW seit 2008 an Wochenenden und nachts übernimmt.
Am Beispiel THW zeigt sich aber auch die besondere Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen in Leonberg. „THW und Feuerwehr waren immer Partner auf Augenhöhe, wir arbeiten Hand in Hand“, sagt etwa Wolfgang Zimmermann, der Kommandant der Leonberger Wehr. Dies sei nicht überall so. Vielerorts konkurrierten beide Organisationen. „In Leonberg gehen wir zusammen in den Einsatz. Den Menschen ist es egal, ob Rot oder Blau hilft.“
Die Retter arbeiten Hand in Hand
Die gute Zusammenarbeit umfasse auch das Deutsche Rote Kreuz und die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG), mit denen in diesem Jahr anlässlich des Jubiläums die „Tage der Retter“ im Leo-Center angeboten oder Großveranstaltungen wie das „Glemseck 101“ unterstützt wurden. So hat das DRK Leonberg zum Geburtstag einen Notfallrucksack in den THW-Farben als Geschenk mitgebracht, vom DRK Weil der Stadt und der Feuerwehr gibt es je ein Fahnenband für die Standarte, die sich das THW im Festjahr zugelegt hat und die auch die Bühne ziert samt den hüfthohen Buchstaben THW – übrigens eine Leonberger Erfindung.