AfD-Landtagsabgeordneter Stefan Räpple wirft nach seiner Kundgebung am Samstag in Stuttgart seinen Gegnern vor, man habe ihn töten wollen.

Stuttgart - AfD-Abgeordneter Stefan Räpple aus Kehl hat offenbar Anzeige wegen versuchten Totschlags erstattet. Nach der von ihm initiierten Kundgebung gegen den UN-Migrationspakt am Samstag in der Stuttgarter Innenstadt soll ein Gegendemonstrant eine Sitzbank gegen das Auto Räpples geworfen haben. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Weder die Polizei in Stuttgart noch in Kehl können die Anzeige Räpples bestätigen.

 

Mehrere Hundert Polizeibeamte waren am Samstag in der Stuttgarter Innenstadt wegen mehrerer angemeldeter Kundgebungen im Einsatz. Rund 40 Anhänger der AfD hatten sich ab 14 Uhr auf dem Kronprinzplatz zu einer Demonstration zum Thema „Migrationspakt stoppen – Gelbwesten gegen ungezügelte Einwanderung“ versammelt. Initiator der Kundgebung war der Kehler AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple.

Mehr als 440 Gegendemonstranten

Gegen diese Kundgebung protestierten bis zu 400 Personen unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rechts – keinen Meter der AfD“. Bereits gegen 12 Uhr hatten sich rund 300 Personen zunächst am Rotebühlplatz Ecke Königstraße versammelt, die sich dann gegen 13.30 Uhr Richtung Kronprinzplatz aufmachten.

Vereinzelt kam es zu Rangeleien zwischen den Teilnehmern der beiden Veranstaltungen. Einmal musste dabei durch die Einsatzkräfte Pfefferspray eingesetzt werden, dabei wurden vier Personen, darunter zwei Polizeibeamte, leicht verletzt. Eine Polizeibeamtin erlitt ein Knalltrauma durch einen Böller.

Als gegen 15.30 Uhr die Kundgebung auf dem Kronprinzplatz endete, versuchten Gegendemonstranten an die Versammlungsteilnehmer des Kronprinzplatzes heranzukommen. Nur durch den Schutz der Polizei konnten Auseinandersetzungen verhindert werden. Das Fahrzeug von Versammlungsleiter Stefan Räpple wurde noch in der Innenstadt von Gegendemonstranten gestoppt und laut Polizei durch eine geworfene Sitzbank beschädigt. Polizeibeamte nahmen einen Tatverdächtigen fest. Ein weiterer Tatverdächtiger wurde wegen Beleidigung und Widerstand festgenommen.