Der Gemeinderat hat die Nachfolge für Dorothea Koller bestimmt, die zum 1. September in den Ruhestand geht. Die neue Amtsleiterin Susanne Scherz kennt das Haus und seine Probleme.

Eine der größten Einheiten der Stuttgarter Stadtverwaltung bleibt in weiblicher Hand. Susanne Scherz, bisher Leiterin der Abteilung Straßenverkehr, steigt zur Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung mit 1100 Mitarbeitenden auf. Der Gemeinderat wählte die 54-Jährige mit 32 Stimmen zur Nachfolgerin von Dorothea Koller, die zum 1. September in den Ruhestand geht. Ein hausinterner Mitbewerber erhielt 25 Stimmen.

 

Anonymes Schreiben

Scherz stammt aus Wuppertal, studierte dort Bauingenieurwesen und kam 2006 zur Landeshauptstadt, bis 2014 als Sachgebietsleiterin für Entwurfsplanung in der Abteilung Verkehrsplanung und Stadtgestaltung. Seit 2015 leitet sie die 400 Köpfe starke Abteilung Straßenverkehr im Ordnungsamt. Aus dem gab es vor der Wahl einen anonymen Brief, im dem beiden Bewerbern die Eignung für höhere Weihen abgesprochen worden war.

Scherz sagte, sie wolle einen Modernisierungsprozess strukturiert angehen. Im Amt, in dem viele Stellen unbesetzt sind, sei auch ein breit angelegter Stabilisierungsprozess nötig. Mit hoher Dringlichkeit wolle sie der Situation in der Ausländerbehörde (extremer Personalmangel) begegnen. Die Behörde sei nah am Kunden, müsse leistungsstark, offen und flexibler aufgestellt werden, dazu müsse der Mittelbau gestärkt werden. Energie solle aus der Krisenbewältigung geschöpft werden. Das Spektrum des Amtes ist breit, reicht von der Führerscheinstelle über waffenrechtliche Erlaubnisse, Aufenthaltsgenehmigungen bis zu Verkehrsmaßnahmen und der Überwachung von Lebensmittelbetrieben.