Zwischen Schwarzen und Grünen sind die einst identitätsstiftenden Gegensätze wie Atomkraft oder die Haltung zur Nato verschwunden, meint unser Berliner Korrespondent Norbert Wallet.

Berliner Büro: Norbert Wallet (nwa)

In Berlin – und nicht nur dort – wird wieder über die Möglichkeit einer schwarz-grünen Koalition nach der nächsten Bundestagswahl diskutiert. Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat ein solches Bündnis als „realistische Option“ bezeichnet. Robert Habeck nennt eine künftige Zusammenarbeit „möglich“ und Angela Merkel – ja doch! – bedauerte jüngst, dass 2013 eine derartiges Regierungsbündnis nicht zustande gekommen sei. Man kann zu diesem Meinungsbild noch hinzufügen, dass der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz schon im Februar in seinem Newsletter die Grünen dezidiert als „möglichen Partner“ bezeichnet hatte. Eine Einschätzung, von der er seither trotz Widerspruchs nicht abgerückt ist.