Viele Deutsche nutzen das Ende der Spargelzeit nochmal für ein Spargel-Festessen. Doch wann ist das sogenannte Spargelsilvester?

Katrin Jokic

Die Spargelliebe in Deutschland ist groß, insbesondere die Liebe zum weißen Spargel. Regionen wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern sind bekannt für ihren Spargelanbau. Besonders berühmte Spargelgebiete sind das niedersächsische Nienburg, die badische Spargelstraße und die Region rund um Beelitz in Brandenburg.

 

Die Spargelsaison in Deutschland endet in der Regel am 24. Juni, dem Johannistag. Dieser Tag markiert traditionell das Ende der Spargelernte und wird daher scherzhaft auch „Spargelsilvester“ genannt.

Namensgeber für den 24. Juni ist die biblische Figur Johannes der Täufer. Mancherorts werden in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni sogenannte Johannisfeuer entzündet, die Dämonen vertreiben und für Sicherheit und Gesundheit sorgen sollen.

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Beginnt die Spargelsaison aufgrund der Witterung erst spät, verlängern viele Spargelbauern die Ernte auch über das traditionelle Spargelsilvester hinaus, sodass es manchmal auch noch bis Anfang Juli frischen Spargel zu kaufen gibt. Viel länger wird das Gemüse aber nicht geerntet, denn sonst fällt die Ernte des kommenden Jahres zu gering aus.

Abhängig von den Wetterbedingungen beginnt die Spargelsaison meist im April. Der genaue Beginn variiert von Jahr zu Jahr und von Region zu Region. Ganz offiziell beginnt die Saison mit dem Deutschen Spargeltag am 3. Mai, so das Bundeszentrum für Ernährung. Damit ist weißer Spargel in Deutschland meist nur zwei, maximal drei, Monate lang verfügbar. Doch warum ist das so?

Warum gibt es Spargel nur im Frühjahr?

Spargel wächst am besten bei gemäßigten Temperaturen. Zu Beginn der Saison, im Frühjahr, fördert das wärmer werdende Wetter das Wachstum der Spargelstangen. Ab Mitte Juni werden die Temperaturen oft zu hoch und die Tage zu lang, was die Qualität des Spargels beeinträchtigen kann.

Außerdem ist Spargel eine mehrjährige Pflanze, die nach der Pflanzung mehrere Jahre braucht, um vollständig ertragsfähig zu werden. Nach der Ernte benötigt die Pflanze eine Ruhephase, um sich für die nächste Saison zu regenerieren. Diese Regenerationsphase ist essenziell, um die Gesundheit und Produktivität der Pflanze aufrechtzuerhalten und auch im kommenden Jahr eine ertragreiche Ernte sicherzustellen.

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Übrigens: Auch Rhabarber sollte laut Verbraucherzentrale nur bis zum 24. Juni geerntet werden. Einerseits wird so ebenfalls der Ertrag des Folgejahres sichergestellt, andererseits bildet Rhabarber im Laufe der Zeit mehr Oxalsäure, was ihn weniger bekömmlich macht.