Nach Abschluss der Hauptarbeiten für Stuttgart 21 unterhalb von Schloss Rosenstein werden dort neue Wege angelegt. Doch die Arbeiten ziehen sich länger hin als geplant. Vor allem Radfahrer müssen sich gedulden.
Diese Ecke der Stadt hat in den vergangenen Jahren viel mitmachen müssen. Am Neckarknie, also der Flussbiegung beim Schloss Rosenstein und der Wilhelma hatten sich zuletzt gleich zwei Großbaustellen breit gemacht. Zum einen gruben Mineure von dort aus den Tunnel der B 10 unter dem Rosensteinpark hindurch. Und zum anderen gab es für Stuttgart 21 einen Brückenschlag über den Neckar und gleich zwei Tunnelbaustellen. Die meiste Arbeit ist erledigt, aber ausgerechnet beim Wiederherstellen der Landschaft und der Wege, die während der Bauzeit gekappt waren, ist nun mehr Geduld erforderlich, als ursprünglich gedacht.
Herstellung des Wegs zieht sich hin
Aktuell wird der Zanthweg wieder hergestellt. Er ist die kürzeste Verbindung von der Wilhelma hinauf zu Schloss Rosenstein und in den Park. Sein bisheriger Verlauf war den beiden großen Tunnelportalen von Stuttgart 21 im Weg. Weil in den Röhren in Richtung Hauptbahnhof jetzt nur noch der Innenausbau läuft, kann der Weg nun wieder angelegt werden. Das dauert aber länger als angenommen. Statt bis Ende des Jahres 2022 wie ursprünglich vorgesehen, sollen sich die Arbeiten bis in den Februar hinziehen. Der Januar könne „damit für weitere Arbeiten genutzt werden, etwa zur Installation weitere Lichter“, erklärt der Rathaussprecher Sven Matis. „Die Renaturierung und Wiederherstellung des Geländes, also auch alle Anschlüsse im Bereich des Tunnelportals, folgen wie geplant“.
Radfahrer müssen sich gedulden
Auch die Wegeführung vom Neckar über den neuen Fußgängersteg kommend, muss noch einmal geändert werden. Am Ende des Stegs stehen Passanten und Radfahrer vor einer Treppe, die über das Portal des ersten Rosensteintunnels aus dem Jahr 1846 hinauf in den Park führt – für Radfahrer eine lästige Barriere. Künftig soll ein neuer Radweg auf der aktuellen Baustraße für Stuttgart 21 entstehen. Der würde es erlauben, in den Unteren Schlossgarten zu radeln, ohne erst hinauf zum Schloss Rosenstein zu müssen.
Doch auch dafür braucht es noch Geduld: „Der Rückbau der provisorischen Treppenanlage hängt mit dem Betrieb der Baustraße zusammen. Die Baustraße wird benötigt für die Herstellung der Wegeverbindungen im Bereich des Tunnelportals, für Restarbeiten sowie für die Herstellung der neuen Radwegverbindung auf der aktuellen Baustraße. Wir gehen davon aus, dass alles Mitte 2023 fertig sein könnte.“