Für ihr neues Stück am Berliner Ensemble hat die Regisseurin Karen Breece mit Müttern von Rechtsextremen und mit Aussteigern gesprochen. Die Lage in Deutschland bereitet der in den USA Aufgewachsenen Sorge.

Berlin - Nach Meinung von Theaterregisseurin Karen Breece bewegt sich Deutschland in gefährlichen Zeiten. „Die aktuelle politische Lage finde ich beängstigend“, sagte Breece der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Dort wird am Freitag ihr neues Stück „Mütter und Söhne“ am Berliner Ensemble uraufgeführt.

 

„Wenn man sich die Wahlerfolge der AfD anschaut, muss man sich die Frage stellen: Warum sind so viele Wähler von den anderen Parteien abgewandert? Und ist AfD-Wählern bewusst, wen sie mit ihrer Stimme unterstützen?“, sagte die in den USA aufgewachsene Breece.

Tür nicht zuschlagen

Für das neue Stück hat sie mit Müttern von Rechtsextremen, mit Aussteigern und Hilfsorganisationen gesprochen. Dabei hat sie sich auch die Frage gestellt, wie man mit Menschen im Bekanntenkreis oder in der Familie umgehen soll, die nach rechts tendieren.

„Rechte Hetze und Rechtsextremismus müssen wir bekämpfen. Wir müssen klare Kante zeigen, das finde ich ganz wichtig. Auch der Staat muss noch stärker Grenzen setzen“, sagte Breece. „Ich finde aber auch, dass man die Türe - auch wenn es nur einen Spalt bedeutet - nicht komplett zuschlagen darf. Und zwar für diejenigen, die man damit wieder in die politische Mitte zurückholen kann.“