Ein ungewöhnlicher Zwischenfall hat sich an der Universität Hohenheim abgespielt. Ein Dieb schleicht sich in ein Büro und sucht nach Wertsachen. Er wird erwischt – und es wird brenzlig.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Warum sich der Langfinger gerade unter Studenten eine üppige Beute versprach, ist vorerst unklar. Jedenfalls hatte der Fremde in einem Büro der Universität Hohenheim mehrere Handtaschen ins Visier genommen – als er von Mitarbeitern der Uni erwischt wurde. Wie die Polizei mitteilte, gab es bei diesem Vorfall am Dienstagnachmittag eine heikle Situation, weil der ertappte Eindringling etwas zückte, was wie eine Pistole aussah.

 

Der Fall spielte sich am Dienstag kurz vor 14 Uhr in einem Gebäude des Instituts für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie an der Garbenstraße ab. Wenn es auch abgeschlossene Bereiche gibt, so ist der Hauseingang für Studierende und Besucher problemlos zugänglich – allerdings auch für Fremde, die im Universitätsbetrieb nichts zu suchen haben. So etwas kann Sicherheitsprobleme auslösen.

Bei dem jungen Mann, der in einem Büro die Handtasche einer Studentin durchsuchte, handelte es sich jedenfalls um keinen Studierenden. Das erkannten Mitarbeiter des Instituts sofort, als sie den Fremden stellten. „Der Tatverdächtige hat dann die Mitarbeiter bedroht“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann, „mit einer vermeintlichen Schusswaffe.“ Der Dieb machte sich so den Weg frei und flüchtete. Im Bereich der Erich-Wolff-Straße wurde er von der Polizei festgenommen. Dabei soll es sich um einen 23-Jährigen handeln, der offenbar psychische Auffälligkeiten aufweist. Die Pistole erwies sich als nicht echt – es war ein entsprechend gestaltetes Feuerzeug. Am Mittwoch kam der polizeibekannte Mann in Untersuchungshaft.

Für die Sicherheit an der Universität ist der Zwischenfall ein kleines Lehrstück – vor allem was den Umgang mit Wertsachen im Unialltag angeht: „Die Mitarbeiter sind angehalten, sich nicht zu sehr wie zu Hause zu fühlen“, sagt Universitätssprecher Florian Klebs. Das heißt, Handys oder Geldbeutel nicht irgendwo in den Büros herumliegen zu lassen. Freilich, so Klebs, gelte das nicht nur für Universitäten, sondern für jeden anderen Arbeitsplatz auch.