Am Mittwoch spricht der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann auf dem Marktplatz in Stuttgart über den Stresstest.  

Stuttgart - Bei der ersten Volksversammlung unter dem Motto "Wir reden mit" der Initiative Leben in Stuttgart von Gangolf Stocker auf dem Marktplatz hat der Ministerpräsident Winfried Kretschmann vornehmlich Fragen zu Stuttgart 21 beantworten müssen. Und obwohl es dem nächsten Gesprächsgast, dem Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), am kommenden Mittwoch von 18 bis 19.30 Uhr nicht anders ergehen wird - schließlich will er über die geplante Stresstestschlichtung informieren - legt Stocker Wert darauf, dass seine Veranstaltung "keine Fortsetzung der Montagsdemonstrationen" sei.

 

Die Volksversammlung, auf der die Bürger (über vier Mikrofone) eine Minute lang fragen und die Gäste jeweils bis zu zwei Minuten lang antworten können, sei ein "spannendes Experiment" und für alle offen, also sowohl für Stuttgart-21-Gegner wie auch für Befürworter. Die Initiative wolle das Forum auf dem Marktplatz als demokratisches Beteiligungsinstrument etablieren, sagt der SÖS-Stadtrat. Dort kämen alle zu ihrem Recht.

Um der Gefahr der Monothematik zu begegnen, hat Stocker Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) für den 20. Juli eingeladen. Es gehe natürlich um die Bildung; dafür würden auch alle Elternbeiräte eingeladen. Eine vorläufige Zusage habe er erhalten, sagt der Initiator, der dann nach den Sommerferien den SPD-Landesvorsitzenden Nils Schmid sowie den grünen Umweltminister Franz Untersteller präsentieren will. 4500 Euro Kosten entstehen der Initiative pro Veranstaltung. Deshalb will Stocker künftig Spendenbüchsen herum gehen lassen - "ordentlich versiegelt", betont er im Hinblick auf die Strafverfahren, die ihm noch aus S21-Protesttagen anhängen.