Die Straßen in und um Stuttgart werden immer voller. Bei den Neuzulassungen meldet die Kfz-Innung auf der Basis der Zahlen der Zulassungsstellen Rekorde bei den Neuzulassungen und beim Fahrzeugbestand.

Stuttgart - Die Straßen in und um Stuttgart werden immer voller. Die Entwicklung kann allerdings angesichts der Erfolgswelle, auf der die Autobranche derzeit schwimmt, nicht verwundern. Bei den Neuzulassungen meldet die Kraftfahrzeug-Innung auf der Basis der Zahlen der Zulassungsstellen für Ende Juni einen neuen Halbjahresrekord. In Stuttgart waren 297 198 Personenwagen registriert, das sind 4667 mehr als zum gleichen Stichtag des Vorjahres. Von den 28 217 Neuzulassungen in diesem Jahr waren nur 261 Elektro- und Plug-in-Hybrid-Autos, also nur 0,9 Prozent. Auch bei Gebrauchtwagen zieht die Nachfrage an.

 

In den Landkreisen Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr gab es im Juni zwischen 9,2 (Kreis Esslingen) und 27,7 Prozent (Böblingen) mehr Neuzulassungen als im Vorjahresmonat, nur im Kreis Göppingen waren es 66 Fahrzeuge weniger, ein Minus von 6,6 Prozent. In allen Kreisen erreichte der Autobestand eine neue Höchstmarke: Böblingen zählte 240 112 Autos, Esslingen 314 669, Ludwigsburg 317 650, Rems-Murr 251 498, Göppingen 156 789.

Werbekampagne für E-Autos wird vermisst

Die Zahl der reinen Elektroautos bleibt trotz staatlicher Kaufprämie und wachsender Auswahl gering. In Stuttgart wurden im Juni 18 neu zugelassen, in Esslingen vier, in Ludwigsburg 13, in Göppingen fünf. „Die 2000 Euro vom Staat für ein Elektroauto und die 1500 Euro für einen Plug-in-Hybriden reißen keinen vom Hocker“, sagt Torsten Treiber, Obermeister der Kfz-Innung. Er vermisst eine „massive Werbekampagne aller Hersteller für Elektroautos“. Die Nachfrage nach konventionell angetriebenen Fahrzeugen sorgt dagegen für einen regionalen Bestandsrekord: In Stuttgart und der Region waren Ende Juni 1 577 916 Pkw zugelassen, 31 021 mehr als vor einem Jahr.

„Wenn ein Kunde seinen alten Wagen gegen 3000 oder 4000 Euro Eintauschprämie in Zahlung gibt, ist der den Autohäusern genauso lieb“, sagt Innungs-Geschäftsführer Christian Reher zum Thema E-Auto. Mit Blick auf die Luftbelastung sorge auch die Abgabe eines alten Diesels für Besserung. Beim Thema Diesel-Skandal macht sich Treiber „ein bisschen Sorgen darüber, was bei VW läuft“. Amerikanische Kunden erhielten insgesamt Milliardensummen, für deutsche Kunden gebe es „einen Kaffee; das kann leicht nach hinten losgehen“. Die Autohäuser bekämen den Ärger der Kundschaft ab.