Diese Stadt ist und bleibt eben doch die erste Liebe: Die Indie-Folker Bent Bridges würdigen unsere Stadt im Schocken mit einem „Made in Stuttgart“-Abend der besonderen Art.

Stuttgart - Daimler, Porsche, VfB, Bosch, Feinstaub, Gaisburger Marsch: Eine Menge Dinge kommen aus Stuttgart. Natürlich auch in Sachen Musik. Von den Fantastischen Vier über Cro bis zu den Nerven gab es in den letzten 30 Jahren immer mal wieder Sensationen, Hypes und große Erfolge. „Made in Stuttgart“ als musikalisches Markenzeichen ist heute so etabliert wie nie zuvor – ideale Gelegenheit also, dieses Gütesiegel mal als Klammer über eine eigene Veranstaltung zu stellen. Aus Stuttgart, für Stuttgart, mit Stuttgart oder so.

 

Folk you!

Ausgedacht haben sich das die jungen Indie-Folker Bent Bridges. Die klingen zwar nach der wilden Weite Nordamerikas, kommen aber – klar – aus Stuttgart. Um ihr neues Album „Mercury And The Sun“ in einem gebührend stadtbezogenen Rahmen vorzustellen, haben die drei für Mittwoch, den 21. Februar, einen kostenlosen Stuttgart-Abend der besonderen Art vorbereitet: Neben einem Release-Konzert der Stuttgarter gibt es zusätzliche Unterstützung von Thomas Putze, diesem Künstler und Einmannorchester von den Wagenhallen. Der klettert schon mal halbnackt durch Kirchen und wird sich bei „Made in Stuttgart“ im Schocken mal auf die Musik konzentrieren. Wahrscheinlich. Den Abend eröffnen wird außerdem eine Vernissage des Stuttgarter Fotografen Daniel Trautwein, der auch für das Design des Bent-Bridges-Album verantwortlich zeichnet und ganz allgemein als riesiger Skate-Aficionado aus dem Arrow & Beast bekannt ist.

Man sieht also schon: Alles aus Stuttgart, alles aus einem Guss. Aber warum eigentlich? „Wir sehen uns als Stuttgarter Band“, beginnt Phil Reinold. „Deswegen war für uns von Anfang an klar, dass wir für die Realisierung der ersten Platte auch gerne mit Stuttgartern zusammen arbeiten würden – um eben am Ende ein Produkt zu erhalten, das den Titel ‚Made in Stuttgart‘ tragen kann.“ Das letzte Quäntchen Lokalbezug kam durch die Aufnahmen. Die fanden bei "Der Soundmann" an der Tübinger Straße statt. Also, mal ehrlich: So viel Regionalität sucht man in Restaurants oft vergeblich.

Ode an den Süden

Auch inhaltlich sind Bent Bridges durch und durch Stuttgarter. „Die Songs der neuen Platte wurden alle in Stuttgarts wunderschönem Süden geschrieben und beinhalten viele Lebenserfahrungen, die wir hier gemacht haben“, verrät Reinold. Die letzten zwei Jahre trat man locker dreißig Mal in Stuttgart und Umgebung auf, ihr Konzert im Rahmen von „Made in Stuttgart“ ist dennoch nicht wie die anderen. „Mit diesem Abend und diesem Album wollen wir zeigen, dass in unserer Stadt eine Menge Kreativität steckt.“

Aus diesem Worten spricht natürlich eine Menge Verbundenheit zum Kessel. Und selbst wenn Bent Bridges nichts dagegen hätten, immer öfter auch weit weg von hier zu spielen, sind sie sehr froh, der Stadt einen musikalischen Tribut zollen zu können – und Menschen zusammenzubringen. „In Stuttgart ist es allgemein ja ein wenig so, dass man die schönsten Ecken und Veranstaltungen nur findet, wenn man wirklich mit offenen Augen durch die Stadt geht oder die richtigen Leute kennt.“ In diesem Fall könnte man auch sagen: Wenn man diesen Artikel gelesen hat. Denn selbst wenn nicht jeder neue Programmpunkt im derzeitigen Schocken auf Begeisterung stieß, macht ein Abend wie „Made in Stuttgart“ doch Hoffnung. Zudem zeigt er, dass derzeit nicht nur in Bietigheim was geht. Hüstel.

Made in Stuttgart: 21. Februar 2018, Club Schocken, 19:30 Uhr, Eintritt frei