Mehr als 2700 Offerten, die explizit dem Personalbereich zuzuordnen waren, hat Adecco im betrachteten Zeitraum erfasst. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der noch stark im Zeichen der Wirtschaftskrise stand, entspricht dies einem Plus von 15 Prozent. Aufgegliedert nach Branchen entfällt auf Personaldienstleister und -beratungen mit gut einem Viertel der Anzeigen der größte Teil der Jobangebote, gefolgt von der Industrie mit 19 Prozent sowie den Dienstleistern im Gesundheits- und Sozialwesen mit gut zehn Prozent.

Trotzdem, der Bedarf an Akademikern steigt weiter, nicht zuletzt wegen der „Aufwertung” des Personalbereichs. „Hierfür wird ein hohes Maß an Qualifikation erwartet”, bestätigt Petra Reinholz, Geschäftsführerin der Adecco Personaldienstleistungen GmbH, „jede dritte Anzeige hat sich im betrachteten Zeitraum an Betriebswirte gerichtet, in insgesamt 39 Prozent der Fälle wird ein akademischer Abschluss vorausgesetzt.”

Auch Sascha Armutat, Leiter Forschung & Themen bei der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP), bestätigt, dass „sich das Berufsbild des Personalers stark wandelt”. Natürlich gebe es weiterhin die Rolle des Spezialisten, der zum Beispiel für Recruiting, Führungskräfteentwicklung oder Vergütungsmodelle verantwortlich sei. Auch bündeln noch immer viele Unternehmen die operativen standardisierten Personalaufgaben in Shared-Service-Centern, in denen Experten für administrative Prozesse arbeiten. „Aber der Personaler als Business-Partner dürfte, mit Blick auf das bei der DGFP stark nachgefragte Kompetenzentwicklungsprogramm, der bedeutendste Trend sein”, so Armutat.

Bei diesem Ansatz sind Generalisten aus dem Personalbereich die Ansprechpartner der Führungskräfte von organisatorischen Einheiten im Unternehmen, um als „Impulsgeber und HR-Sparringspartner” (HR: Human Resources) zu fungieren, wie es Armutat ausdrückt: „Will die Werksleitung zum Beispiel eine neue Maschine einführen, dann wird der Business-Partner darauf hinweisen, welche Kompetenzen die Mitarbeiter zukünftig brauchen und wie diese Kompetenzen entwickelt werden können. Wenn die Entscheidung getroffen ist, treibt der Business-Partner dann die Entwicklung der neuen Kompetenzen voran - unterstützt von den Mitarbeitern im Shared-Service-Center.” So lassen sich Impulse des Personalmanagements unmittelbar in die Entwicklung des Unternehmens einbinden.

Das bedeutet in Armutats Augen aber auch, dass die Durchlässigkeit zwischen Personalwesen und anderen Fachbereichen im Hause zunehmen wird - die Regel „einmal Personaler, immer Personaler” also nicht mehr unbedingt gelten muss. „Mehrere Studien haben gezeigt, dass Top-Personaler während ihrer beruflichen Karriere Zwischenstationen in Linienfunktionen bekleidet haben, etwa im Marketing, Vertrieb oder als leitender Manager”, sagt Armutat. Das erleichtere ihnen später, „auf Augenhöhe” als Business-Partner agieren zu können.