Im Bahnstreik zur Arbeit Pünktlich trotz Lokführerstreik
Wenn der Zug nicht fährt – steht man um vier Uhr auf. Drei junge Arbeitnehmer aus der Region Stuttgart haben sich nach einem Aufruf bei der StZ-Redaktion gemeldet und berichten von ihrem ungewöhnlichen Arbeitsweg am Donnerstagmorgen.
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Foto Lichtgut/Max Kovalenko
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Ralf Harmutter, 17, Azubi: Ich bin am Donnerstag um 4 Uhr aufgestanden, um rechtzeitig am Arbeitsplatz in Cannstatt zu sein. Von Altdorf ging es eine halbe Stunde später mit einem Bus nach Nürtingen und von dort mit einem anderen über Bernhausen nach Degerloch. Es gab sogar Sitzplätze, die beiden Busse waren nur zu einem Drittel belegt. Von Degerloch bin ich mit der Stadtbahn nach Cannstatt gelangt. Insgesamt habe ich mit zweieinhalb Stunden fast doppelt so lang wie üblich gebraucht. Ich finde, die GDL übertreibt den Streik. Es sollte jetzt ein Kompromiss gefunden werden. (wos)
Foto factum/Bach
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Patrick Sauter, 24, Redakteur: Normalerweise fahre ich mit S- und U-Bahn ins Büro. Vom Leonberger Bahnhof bis nach Degerloch brauche ich etwa 45 Minuten. Diesmal war ich schneller: mit meiner Güllepumpe, Jahrgang 1978, habe ich nur 25 Minuten für 18 Kilometer gebraucht. Vielleicht ist es nicht besonders kreativ, auf die Straße auszuweichen, aber zumindest ein besonders kreatives Fahrzeug. Mit dem Auto bräuchte ich länger. Zum Glück war das Wetter gut. Es nervt mich einerseits, wenn die Lokführer ständig streiken. Aber sie haben natürlich auch ein gutes Recht darauf. (tab)
Foto factum/Granville
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Jonathan Wein, 17, Azubi: Als ich gehört habe, dass die Lokführer wieder streiken, habe ich mich tierisch aufgeregt. Hätten die nicht noch drei Wochen warten können? Dann wäre ich 18 gewesen und hätte selbst mit dem Auto ins Geschäft fahren können. So musste ich meinen Vater fragen, ob er mich mitnimmt. Der war aber auch genervt, weil er deshalb noch früher aufstehen musste als sonst. Wir wohnen in Lauffen, ich bin Azubi bei der Stadtverwaltung in Ludwigsburg, Papa arbeitet in Stuttgart. Wir waren nach 70 Minuten in Ludwigsburg, mein Vater hat danach noch eine Stunde gebraucht.(hog)