Vor ihrem Ende lässt die Noverre-Gesellschaft noch einmal tanzen Viele Anfänge und eine Auflösung
Als hätten sie die Auflösung der Noverre-Gesellschaft geahnt: Sehr melancholisch grundiert sind die zehn Ballette, die junge Nachwuchs-Choreografen am Mittwoch im Schauspielhaus vorstellten.
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Foto Stuttgarter Ballett
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Louis Stiens, Maria Andrés Betoret, Vittoria Girelli und Agnes Su in „Arpatruf“ von Shaked Heller
Foto dpa-Zentralbild
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William Forsythe gab 1976 mit seinem Duett „Urlicht“ sein Debüt als Choreograf im Rahmen eines Noverre-Abends. Von 1984 bis 2004 war er Ballettdirektor in Frankfurt. Eine großartige Mission der Noverre-Gesellschaft, findet er, war es „einen Ort zu etablieren, wo Hoffnung gedeihen kann“.
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John Neumeier, heute Ballettchef in Hamburg, gab 1966 sein Debüt als Choreograf bei einem Noverre-Abend. Er sieht die Noverre-Gesellschaft als wichtigen Motor für die Kreativität des Stuttgarter Balletts. „Auch ich selber hätte meine choreografische Laufbahn in Europa nicht so beginnen können und sie wäre anders verlaufen ohne die Unterstützung Fritzs Hövers und seiner fördernden Gesellschaft.“
Foto Joris-Jan Bos
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Der Tscheche Jirí Kylián kam 1968 nach Stuttgart und gab hier 1970 bei einem Noverre-Abend sein Debüt als Choreograf. Von 1975 an leitete er mehr als 20 Jahre das Nederlands Dans Theater. Noverre habe ihm die Möglichkeit gegeben, „seine kreativen Flügel zu entfalten und unsere Träume zu materialisieren“, schreibt er – und wünscht der Gesellschaft ein „weiteres, glückliches und hauptsächlich kreatives Fortbestehen“.
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Christian Spuck ist seit 2012 Ballettdirektor in Zürich, davor war er Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts. Sein Debüt gab er 1996 bei Noverre mit dem „Duo/Towards the Night“. Dass er auch in Zürich Choreografen-Abende im Angebot hat, sei „ein Verdienst der Noverre-Gesellschaft“, die er für „ganz und gar unentbehrlich“ hält.
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Marco Goecke, von 2005 bis 2018 Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts, erinnert sich beim Stichwort Noverre an den Zauber der eigenen Anfänge, 2001 debütierte er mit „Chicks“. „Ich hatte gar nichts!“, schreibt er. Dann habe ihm ein „Anruf von Fritz Höver einen ganzen Weg gezeigt!“.
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„Es scheint mir fast unmöglich in Worte zu fassen, was die Noverre-Gesellschaft für meine persönliche und künstlerische Entwicklung bis heute bedeutet“, schreibt der Choreograf Demis Volpi. Bei Noverre gab er 2006 sein Debüt, 2013 wurde er Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts, heute arbeitet er frei.
Foto Opéra Strasbourg
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Für Ivan Cavallari ist Noverre ein vitales Forum, „das dazu beitrug, junge Künstler zu ermutigen, zu kreieren, sich zu beteiligen und ihre Ideen mit der Tanzwelt“ zu teilen. Er selbst gab 1996 sein Debüt als Choreograf, heute leitet er Les Grands Ballets Canadiens in Montreal.
Foto MiR
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Bridget Breiner hatte als Tänzerin wenig zu tun und entdeckte dank der Noverre-Gesellschaft 2005 das Choreografieren. Als Ballettdirektorin wechselt sie 2019 von Gelsenkirchen nach Karlsruhe. Wie viele andere Choreografen fragt sie sich, was auch ihr „ohne die Unterstützung der Noverre-Gesellschaft geworden wäre, die uns Raum zum Experimentieren, aber auch zum Auf-die-Nase-Fallen gegeben „habe“
Foto Stuttgarter Ballett
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Katarzyna Kozielska stellte 2011 ihr erstes Ballett auf die Noverre-Bühne. Dank der Noverre-Gesellschaft habe sie dies frei von Angst machen können, sie habe ihr „geholfen, einen Samen in meinem Herzen zu pflanzen und ihn zu gießen, sodass er wachsen konnte“.