Es wurde gründlich aufgeräumt im Verein. So mussten Mitarbeiter wie Thomas Häßler (Techniktrainer), Paul Steiner (Chefscout) oder Matthias Scherz (Nachwuchsberater) den FC verlassen. Trainerteam, Scouting, medizinische Betreuung, Öffentlichkeitsarbeit - auf fast allen Ebenen wurde der Club personell neu besetzt. "Wir bringen hier etwas auf den Weg, was mehr sein soll, als nur die nächste Saison geregelt zu kriegen", sagt Finke, die Veränderungen sollen "eine Basis sein für mehr Struktur und Kontinuität." 

 

Nur die Mannschaft hat sich kaum verändert. Kein Leistungsträger verlässt Köln, und bisher sind der 20-jährige Albaner Odise Roshi und Sascha Riether die einzigen Neuzugänge. Für weitere Transfers fehlt schlicht das Geld, und auch Riether konnte nur verpflichtet werden, weil der Präsident Wolfgang Overath Investoren ausfindig machte, die helfen, die Ablöse von rund zwei Millionen Euro zu finanzieren. Ein Grund für die angespannte Lage ist, dass der Kader auf 40 Profis aufgebläht war, so viele Gehälter gehen ins Geld. "Es ist uns gelungen, neun Spieler auszuleihen, damit versuchen wir, den Wert der Spieler zu erhalten oder zu vermehren", sagt Finke. Weitere Veränderungen am Kader seien nur noch möglich, wenn Geld durch weitere Abgänge frei würde.

Unter Finkes Vorgänger Michael Meier ist der Schuldenberg auf deutlich über 30 Millionen Euro angewachsen, nun beginnt die Zeit der Konsolidierung. "Ich sehe eine Gruppe von Menschen hier, die daran glauben, dass das ein guter Weg sein könnte", sagt Finke, der noch vor wenigen Wochen den Leumund eines Schwerverbrechers hatte, weil er den Trainer Frank Schaefer demontiert haben soll, wie einige Zeitungen behaupteten. Inzwischen hat Finke viele Kritiker durch seine konsequente Facharbeit überzeugt. "Der konzeptionelle Weg wird etwas Zeit brauchen, es wird Schwierigkeiten geben, aber ich bin durchaus optimistisch", sagt er.