In der Weimarer Republik mangelte es an Demokraten. Sie hatte aber eine Art Schutztruppe: das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, das jetzt in Magdeburg sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Vor hundert Jahren hatte die Demokratie noch mehr Feinde als heutzutage. „Tausende junger Männer sind zu bewaffneten Sturmhaufen formiert, unter Führern, die sich rühmen, die Verfassung von Weimar, welche sie mit Feuer und Schwert bekämpfen, nie gelesen zu haben“, berichtet ein Zeitzeuge aus jenen Tagen. „Ein Ringen um geistige Probleme ist ihnen fremd“, so der Republikaner über die Verfassungsfeinde von einst. „Des Gebrauchs geistiger Waffen sind sie ungewohnt; sie sind Opfer wüster Demagogen, die schamlosen Missbrauch mit den Begriffen Vaterland und Nation treiben, ihre eigene Schuld und heimlichen Ziele hinter schmachvoller Judenhetze verstecken.“