Von Weil der Stadt bringe sie ihr Faible für Wirtschaftsförderung mit, bestätigt die Bürgermeisterin. Die wolle sie gemeinsam mit Martin Killinger gestalten. Sie wolle nichts abkupfern, sondern gute Erfahrungen auch hier umsetzen, sagt die Bürgermeisterin. Etwa die Begegnungen mit den Wirtschaftssenioren. Zudem schwebt ihr vor, künftig ein Unternehmerfrühstück zu initiieren, wo Dialog und Austausch eine wichtige Rolle spielen sollen.

 

Ihre Vorgänger Wilfried Reichert und Dieter Hofmann hätten viel für die Stadt auf den Weg gebracht, aber trotzdem sei noch viel zu tun, ist sich Widmaier bewusst. Priorität hätte das bereits in Auftrag gegebene Mobilitätskonzept. „Dazu werden die Bürger, die den Verkehr jeden Tag erleben, einbezogen und deren Meinung mit dem Wissen von Fachleuten kombiniert, sodass eine Entlastung erreicht wird – aber die örtliche Wirtschaft wollen wir nicht austrocknen, denn eine Erreichbarkeit unserer Stadtmitte muss es immer geben.“ Nicht weniger wichtig sei die Ansiedlung von MBtech und örtlichen Gewerbebetrieben an der Gebersheimer Straße, oder die Umwandlung des Bosch-Areals in eine Wohnbebauung mit einer weiteren Kita mit fünf Gruppen. „Es gibt eine immense Nachfrage nach Wohnungen im Ort“, hat Widmaier schnell erfahren. Für die etwa 20 städtischen Bauplätze im Gebiet „Schelmenäcker Nord/Pfuhlweg“, liegen mehr als 450 Anfragen vor.

Noch immer ist sie Amtsverweserin

Wird jetzt aus der fußballfreundlichen eine reiterfreundliche Stadt? Die begeisterte Reiterin winkt lachend ab. „Es gab Befürchtungen, dass ich vieles, das gut läuft, auf den Prüfstand stellen könnte; doch um beim Pferdesport zu bleiben, halte ich mich an die englische Weisheit ,Never change a winning horse’, also kein Pferd zu tauschen, das gerade gut läuft“, sagt Widmaier, die ihr eigenes verkauft hat.

Doch einen Wermutstropfen gibt es trotzdem. „Schade, dass es keine feierliche Amtseinsetzung gibt“, sagt Susanne Widmaier. Sie ist bislang Amtsverweserin ohne Stimmrecht in der Gemeinderatssitzung. Mitbewerber Helmut Epple hat dem Wahlergebnis widersprochen. Das Landratsamt hat den Einspruch abgewiesen, der Verlierer ist vor Gericht gezogen. Das urteilt in etwa einem Jahr. „Dann, mitten in der Arbeit die Amtseinsetzung zu feiern, wäre recht komisch“, findet sie.