Der VfB Stuttgart steckt immer tiefer in der Krise: das Team von Trainer Bruno Labbadia hat im eigenen Stadion mit 1:4 gegen Werder Bremen verloren. Es ist die fünfte Niederlage in Folge.

Stuttgart - Die sportliche Krise beim VfB Stuttgart nimmt immer größere Ausmaße an. Gegen Tabellennachbar Werder Bremen kassierten die Schwaben mit 1:4 (0:1) die fünfte Niederlage in Folge und rutschen damit in der Fußball-Bundesliga immer weiter ab. Die Norddeutschen feierten indes erstmals seit November 2011 wieder zwei Siege nacheinander. Der zweifache Torschütze Mehmet Ekici (34. und 74. Minute), Aaron Hunt (60.) und Kevin de Bruyne (90.+2) sorgten am Samstag für den verdienten Erfolg der Bremer. Der emsige Ibrahima Traoré hatte mit seinem Ausgleich (50.) vor 41 200 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena vorrübergehend Hoffnung auf ein Ende der schwarzen Serie wecken können.

 

Beim VfB kehrten erwartungsgemäß die zuletzt fehlenden Georg Niedermeier (verletzt) und Martin Harnik (gelb-rot gesperrt) in die Startelf zurück. Etwas überraschend baute Trainer Bruno Labbadia auch den erst am Mittwoch vom Afrika Cup heimgekommenen Linksverteidiger Arthur Boka und Mittelfeldmann Tunay Torun ein. Cristian Molinaro und Tamas Hajnal standen dagegen nicht einmal im Kader.

Werder-Coach Thomas Schaaf verzichtete auf Kapitän Clemens Fritz und Marko Arnautovic, obwohl deren Sperren abgelaufen waren. Der österreichische Nationalspieler hatte allerdings Muskelprobleme.

Offensiver Start mit viel Selbstvertrauen

Die Stuttgarter starteten selbstbewusst und mit viel Offensivdrang. Schon in den ersten vier Minuten vergaben sie zwei hochkarätige Chancen leichtfertig. Erst schlenzte Gotoku Sakai völlig frei stehend und unbedrängt den Ball übers Tor (2.). Dann schoss Ibrahima Traoré zu unplatziert (4.). Mit gefälligen Kombinationen und sicherem Ballbesitz bestimmte der VfB auch weiterhin das Geschehen. Bremen konnte zunächst keinerlei Akzente setzen.

Nach gut 20 Minuten kippte die Partie so langsam. Werder wurde nun aktiver, machte vor allem über rechts verstärkt Druck und ließ den Schwaben immer weniger Spielraum. Kevin de Bruyne sorgte dann mit zwei Knallern für den endgültigen Wachmacher bei den Gästen: Erst scheiterte der Belgier mit einem Distanzkracher am Pfosten, den Nachschuss wehrte Keeper Sven Ulreich glänzend ab (24.). Dann rettete VfB-Stürmer Vedad Ibisevic nach einem Schuss von Lukas Schmitz (29.) und Elijero Elia verfehlte aus Nahdistanz (30.).

Danach konnte Ulreich nach einem Gewaltschuss von Zlatko Junuzovic mit einer Glanzparade gerade noch den Rückstand verhindern (32.). Aber gegen Ekici war der VfB-Schlussmann machtlos. Bremen spielte nach der verdienten Führung abgeklärt weiter, während Stuttgart nach dem Rückschlag die Verunsicherung deutlich anzumerken war.

Nach dem Seitenwechsel attackierte der VfB aber gleich wieder. Verdienter Lohn war der Ausgleich durch Traoré mit einem gefühlvollen Heber. Bremen ließ sich nicht verunsichern und hielt dagegen. Beide Teams neutralisierten sich nun weitgehend. VfB-Organisator William Kvist leitete mit einem leichtfertigen Ballverlust den erneuten Rückstand ein. Hunt vollstreckte abgeklärt.

Ekici machte Bremens zweiten Sieg in Serie perfekt und krönte damit auch seine gute Leistung. Der präzise geschossene Freistoß prallte von der Unterkante der Latte unhaltbar hinter die Linie. Nach dem 1:3 war der VfB-Widerstand gebrochen. De Brunye machte in der Nachspielzeit das Debakel der Schwaben vollständig.