Gut besucht war der Auftakt zum Fleckenfest in Zuffenhausen am Samstag. Bürgermeister Florian Mayer sorgte beim Fassanstich dafür, dass es bei seiner Premiere kein „Zapfhahnmassaker“ gab.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Zuffenhausen - „Ich hoffe, dieser Tag geht nicht als das Zuffenhäuser Zapfhahnmassaker in die Geschichte ein“, sagte Fabian Mayer, Stuttgarts Bürgermeister für Verwaltung, Kultur und Recht. Am Samstagmittag eröffnete er als Ehrengast und damit als offizieller Fassanstecher das diesjährige Zuffenhäuser Fleckenfest. Für ihn eine Premiere in doppelter Hinsicht, wie er gestand: „Ich bin das erste mal in Zuffenhausen und das ist mein erster Fassanstich.“ Seine Sorge war unbegründet. Mayer bewies auf der Bühne vor der Johanneskirche, dass er nicht nur kurze und knackige Reden, sondern auch den Holzhammer präzise schwingen kann. Mit drei genauen Schlägen trieb er bei strahlendem Sonnenschein den Zapfen in den Bottich, öffnete den Hahn und das kühle Blonde floss in Strömen. Zur Freude und Erfrischung der versammelten Honoratoren aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

 

Ein Kontrapunkt in Zeiten der Globalisierung

In seiner Ansprache hatte Mayer die Bedeutung der Brauchtumspflege, hervorgehoben. „In Zeiten der Globalisierung braucht es einen Kontrapunkt zu großen und unübersichtlichen Veränderungen in der Welt.“ Und das seien unter anderem die Heimat, das traditionelle Brauchtum und der persönliche Austausch.

Zuvor hatten auch Andreas Goihl vom Fleckenfestverein sowie Bezirksvorsteher Gerhard Hanus Grußworte gehalten. Hanus wandte sich darin nicht nur an die deutschsprachigen Besucher, sondern auch an den Kommandeur der US-Garnison Stuttgart, Glenn Dickenson: „I hope you have fun and enjoy this Fleckenfest!“ Doch Spaß und Genuss wünschte Hanus nicht nur dem Abgesandten der US-Streitkräfte, sondern auch allen anderen, die am Wochenende zum Feiern in den Alten Flecken gekommen sind.

Ein launiges Gesicht zum Auftakt gab Mundartdichter Helmut Mattern zum Besten: „A jedes wär’ – i moin – bescheuert/käm’ er net, – wenn heut’ wird gfeiert./Mit’nander schwätza, – trenka, – essa,/die Alltagssorga môl vergessa.“, reimte er: „Du kannsch flaniera, – triff’sch Bekannte,/wenn da Pech hosch au Verwandte./Hock’sch en dr Marbacher Stross beim Wei,/on denksch, – ’s könnt’ nirgends schöner sei.“ Dass es so schön ist, sei auch dem engagierten Organisationsteam um das Ehepaar Jacqueline und Jendrik Schneider zu verdanken, betonte Hanus. Nicht zu vergessen die vielen Helfer an den zahlreichen Ständen im und um den Alten Flecken.

Familientag am Montag auf dem Festplatz ab 14 Uhr

Für ein Dutzend Stände und Fahrgeschäfte, die meisten davon auf dem Festplatz, zeichnete allein Karl Treiber verantwortlich. „Wir sind das erste Mal mit unseren Ständen dabei und sind guter Dinge, dass es ein Erfolg wird“, sagte der ehemalige Hochseilartist. Fürs kommende Jahr wünscht er sich einen Festtermin in der ersten Monatshälfte: „Da hat man ein bisschen mehr Geld im Portemonnaie als gegen Ende des Monats.“ An diesem Montag, dem letzten Veranstaltungstag des Vergnügungsparks auf dem Festplatz in den Talwiesen soll es ab 14 Uhr noch einen Familientag mit reduzierten Preisen geben. Reduzierte Preise standen auch am Sonntag im Vordergrund. Beim großen Flohmarkt waren ungezählte Schnäppchenjäger in den Talwiesen unterwegs und auch auf der für den Verkehr gesperrten Unterländer Straße gab es so manches Angebot. Sogar zahlreiche Geschäfte hatten ausnahmsweise am Sonntag ihre Läden geöffnet und luden die Besucher zum Flanieren ein.