Wer war Ihr tänzerisches Vorbild?
Myriam Pleva: Pina Bausch und ihr Tanztheater. Ich bewundere, welche Ausdruckskraft sie mit der Sprache der Körper erreicht hat. Aber natürlich auch Marcia Haydee, die in den Cranko- Balletten so komisch sein konnte. Und meine Mutter, sie hat schon die Verbindung von Tanz und Kabarett gezeigt.
Auch Sie sind ein Multitalent mit mehreren Ausbildungen.
Myriam Pleva: Ich habe nach der Ausbildung zur Ballettmeisterin bei Hildemarie Keim an der Staatsoper Gesang und bei Lilo Barth Schauspiel studiert. Nachdem ich mit dem Entertainer Robert Kreis im Friedrichsbau aufgetreten bin, hat mich Gerhard Woyda ans Renitenztheater geholt. Dort gehörte ich sieben Jahre zum Ensemble.
Im Renitenztheater feiern Sie auch das 70-Jahr-Jubiläum der Tanzschule Pleva mit einem besonderen Abend.
Myriam Pleva: Der Abend verbindet Tanz, Kabarett und Gesang unter dem Titel „Adam und Pleva“. Adam wird gespielt von meinem Cousin Anton Pleva. Er ist Schauspieler wie sein Vater Jörg Pleva, der Bruder meiner Mutter. Ich bin die emanzipierte Eva, die Adam endlich ihre Meinung über die ewige Vorherrschaft der Männer und seinen Handel mit Gottvater sagen kann.
Fühlen Sie sich im Vergleich zu Männern benachteiligt?
Myriam Pleva: Ich nicht, denn wir waren immer eine Frauenfamilie und es gab bei uns nie die klassische Rollenverteilung. Ich bin bei starken Frauen aufgewachsen, habe alle Freiheiten und bin autark. Aber ich leide mit allen Frauen, zum Beispiel den orthodoxen Muslimas, die diese Freiheit nicht haben. Ich habe in der Flüchtlingshilfe Unterricht in Breakdance angeboten. Aber die Mädchen durften nicht und die Buben wollten nicht. Da verzweifle ich innerlich.
Soley, spielst du an diesem Abend auch mit?
Soley Pleva: Natürlich, ich spiele die Amazone Kassandra.
Wirst Du einmal die Ballettschule führen?
Soley Pleva: Nach dem Abitur in zwei Jahren will ich erst einmal viel von der Welt sehen. Der Tanz spricht ja eine internationale Sprache. Aber meine Mutter ist mein Vorbild und ich bin stolz auf sie.
Myriam Pleva: Sie kann sich Zeit lassen, denn ich will die Schule noch lange leiten.
Das Gespräch führte Heidemarie A. Hechtel.
Zu den Personen:

1968 wird Myriam Pleva in Stuttgart geboren.

 

1986 legt sie ihre Prüfung als Tanzpädagogin ab.

1993 holt sie Gerhard Woyda an das Renitenztheater, wo sie sieben Jahre lang zum festen Ensemble gehört.

2002 übernimmt sie nach ihrer Großmutter Anni Marks-Pleva und ihrer Mutter Doris Pleva die Tanzschule Pleva in Leinfelden-Echterdingen.

Soley Pleva wird 2001 in Stuttgart geboren. Sie besucht das Gymnasium in Leinfelden und lässt sich nebenher als Tänzerin und Schauspielerin ausbilden.

2002 übernimmt sie nach ihrer Großmutter Anni Marks-Pleva und ihrer Mutter Doris Pleva die Tanzschule Pleva in Leinfelden-Echterdingen.

Soley Pleva wird 2001 in Stuttgart geboren. Sie besucht das Gymnasium in Leinfelden und lässt sich nebenher als Tänzerin und Schauspielerin ausbilden.

Das 70-jährige Bestehen der Tanzschule Pleva wird am Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. Juli, heweils um 19 Uhr, mit dem Stück „Adam und Pleva“ im Renitenztheater gefeiert.

Tickets bei allen Reservix-VVK-Stellen und unter der Telefonnummer 0711-29 70 75, Büchsenstraße 26, 70174 Stuttgart, www.renitenztheater.de