Die Landesregierung reagiert auf den VW-Abgas-Skandal: Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann trifft sich nun mit den Technikvorständen von Daimler, Porsche, Audi und Bosch.

Stuttgart - Die VW-Abgasaffäre hat auch das Stuttgarter Verkehrsministerium zum Handeln veranlasst: „Für das Land hat die Frage, ob auch Autobauer aus Baden-Württemberg von dem Skandal betroffen sind, jetzt höchste Priorität“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann auf Anfrage der Stuttgarter Zeitung: „Deshalb treffen wir uns am Freitag mit den Technikvorständen von Daimler, Porsche, Audi, Bosch und dem Verband der Automobilindustrie, um diese und weitere Fragen zu klären.“ Ihm sei aber auch wichtig, dass keine Vorverurteilung stattfinde, so Hermann. Manipulationen hätten natürlich auch Auswirkungen auf die Frage, wie in Stuttgart die hohe Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung effektiv bekämpft werden könne. In der Stadt werden seit zehn Jahren weit überhöhte Schadstoffwerte gemessen.

 

Für Hermann sind Abgastests unter realistischen Bedingungen im Straßenverkehr „längst überfällig“. In Brüssel gebe es bereits prinzipiell eine Verständigung über dieses Verfahren. „Aber an der Umsetzung hapert es noch“, sagte Hermann. Der von der EU immer noch legitimierte Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) führe nämlich zu völlig unrealistischen Schadstoff- und Verbrauchswerten.