„Ich gehöre eher zu den Wanderfreunden“, bekannte Kretschmann. Als Lehrer in Sigmaringen sei er „der einzige Radfahrer weit und breit“ gewesen sei. Deshalb hätten sich seine Mobilitätsprioritäten verändert. „Aber ich habe beim Radeln festgestellt, dass es morgens ganz selten regnet.“

 

„Das Fahrrad ist als integratives Verkehrsmittel der Gesellschaft und der Umwelt gleichermaßen von Nutzen“, betonte die ADFC-Landesvorsitzende Gudrun Zühlke. Sie lobte das Engagement des Landes, kritisierte aber, dass dieses beim Thema Gigaliner eingeknickt sei. Durch die überlangen Lastwagen könne es zu gefährlichen Situationen für Radfahrer kommen. Das Land dürfe nur Strecken mit separater Radverkehrsführung freigeben.

Wichtige Stimme für Radfahrer im Land

Der frühere ADFC-Landesvorsitzende Witgar Weber gab den Delegierten einen kurzen Abriss über die Entstehungsgeschichte des am 3. Mai 1990 gegründeten Landesverbands. „Wir sind damals bei Null gestartet, waren aber durch das Engagement in verschiedenen Initiativen im Kampf gegen Widerstände gut geschult. Wir wollten auch kein gemütlicher Radlerclub, sondern ein verkehrspolitisch aktiver Verein sein.“ Mit 19 000 Mitgliedern sei man heute eine wichtige Stimme für die Interessen der Radfahrer in Land.

„Danke fürs Einmischen“, sagte der Stuttgarter Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle. Das Radfahren sei in Stuttgart immer noch schwierig, aber viel besser als früher. Das bestätigte der ADFC-Kreisvorsitzende Cornelius Gruner. „Die erste Radkarte hieß Schleichwegeplan Stuttgart. Geradelt wurde damals in der Großstadt zwischen Wald und Reben meistens zwischen Mercedes und Porsche.“